Der Montag war also ein spannender Tag, denn ich mußte ab dreizehn Uhr im Literaturhaus anrufen, um die Termine für meine beiden GAV-Veranstaltungen auszumachen.
Für 2009 sind es noch zwei, ab dann, wurde am Samstag beschlossen, darf man nur mehr eine pro Jahr machen, um Geld zu sparen und da werde ich mich wahrscheinlich für die Organisation des „Tag der Freiheit des Wortes“ entscheiden, weil mir der am Herzen liegt.
Leider war ich blöd genug, das der Silvia Bartl zu sagen, weil ich gedacht habe, wenn es das letzte Mal ist mit der Frauenlesung, läßt sie mich vielleicht noch.
Denn ich bin ja ein treuer Mensch und mir liegt viel am Literaturhaus, habe ich dort ja schon viele Veranstaltungen organisiert und oft gelesen.
Bis 2006 war das problemlos. Da habe ich bei der GAV eingereicht und am Montag darauf angerufen und alles hat geklappt.
1991 habe ich, glaube ich, dort die deutschsprachige belgische Literaturzeitschrift „Krautgarten“ vorgestellt, bei der ich gemeinsam mit Arthur West den Österreich-Teil zusammengestellt habe. In diesem Jahr, in dem meine Mutter gestorben ist, war ich auch in der Jury des Nachwuchsstipendiums des damaligen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst und habe für mich Franzobel (der damals noch niemandem aufgefallen ist), Bettina Balaka und Stephan Alfare unter anderen entdeckt.
Dann mehrmals bei den von Ernst Kostal organisierten „Wahnsinnssymposien“ gelesen, bis ich 2003 begonnen habe, den „Tag der Freiheit des Wortes“ im Literaturhaus zu organisieren.
2005 hatte ich gleich drei Veranstaltungen, nämlich „Selbstgemacht – Die Literatur neben dem Literaturbetrieb“, in dem ich Kleinverlage, Books on demand und Digitaldruckausgeben, wie ich sie mache, vorstellte und eine Frauenlesung im Rahmen „Frauen lesen Frauen“ des ersten Wiener Lesetheaters mit Judith Gruber-Rizy, Elfriede Haslehner, Christa Kern, Hilde Langthaler, Mechthild Podzeit-Lütjen, Marlen Schachinger und Hilde Schmölzer.
2006 habe ich mit den „Die Mittleren – Literatur von Frauen“ begonnen, weil mir das eine gute Idee schien, die starken Frauen abseits vom Mainstream zu präsentieren.
Es war auch eine schöne Veranstaltung mit El Awadalla und den Frauen aus „Frauen lesen Frauen“.
Ab 2007, wo ich eine Veranstaltung zum Grundeinkommen mit dem Titel „Arm – reich – Grundeinkommen – prekäre und andere Arbeitsverhältnisse“ Lesung und Podiumsdiskussion mit Elfriede Haslehner, Ruth Aspöck und mir machen wollte, ist es dann den Berg hinab gegangen.
„Eine Diskussion wollen wir nicht!“, hat die Silvia Bartl zu mir gesagt und ich habe eine sehr schöne Veranstaltung im Amerlinghaus gehabt und mit dem Teil zwei der Frauenlesung, wo außer mir noch Anni Bürkl und Erika Kronabitter gelesen haben, weil Petra Ganglbauer krank geworden ist, sind wir sogar nach Vorarlberg gefahren und haben in der Villa Falkenhorst gelesen, die einst dem Schriftsteller Norman Douglas gehörte.
Auch das war eine sehr schöne Veranstaltung in einem äußerst edlen Rahmen, aber ich wollte wieder ins Literaturhaus und so habe ich heute nochmals angerufen und gehört, daß man auch im Literaturhaus nur mehr eine Veranstaltung machen darf.
Friederike Mayröcker hat zwar vorige Woche zweimal gelesen und der Schriftstellerverband und das Lesetheater lesen zum Glück wahrscheinlich auch öfter, aber bei mir geht das nicht, da müssen wir schon streng sein, es ist aber nichts gegen dich.
Nun gut, bis sechzehn Uhr warten, bis das Amerlinghaus besetzt ist und als ich so ganz niedergeschlagen war und das schon Otto Lambauer mailte, rief mich plötzlich Friedrich Hahn an und lud mich mit „Und Trotzdem“ zu den Textvorstellungen in die alte Schmiede ein (am 12. März gemeinsam mit einem Mann, den ich nicht kenne, der aber ein schräger Typ sein soll und Cornelia Travnicek, die morgen in der Nationalbibliothek liest und Christine Werner, mit der ich schon öfter am Volksstimmefest und bei den Widerstandslesungen gelesen habe.
Ein kleiner oder großer Trost also und dann ging es wieder bergauf, denn das Amerlinghaus freut sich auf die Lesung und ich habe die anderen Frauen auch erreicht.
So daß ich „Die Mittleren, Teil III“- Lesung mit Christl Greller, Petra Ganglbauer, Eva Jancak, Christa Kern und Irene Wondratsch am Mittwoch den 18. März 2009 im Amerlinghaus hier auch gleich ankündigen kann.
Nun gut, ich erstellte die Lebensläufe für die Programmankündigung, um sie ins Amerlinghaus zu mailen und machte mich ins Literaturhaus auf, wo Angelika Reitzer den Priessnitz-Preis bekam, mir Silvia Bartl sogar die Hand gab und sich Gerhard Jaschke über die gelungene Generalversammlung freute.
Robert Huez hat die Preisverleihung wieder eröffnet, was ich sehr schön finde, daß er das selber tut.
„Ich weiß nicht, ob ich das immer durchhalte!“, hat er mir gesagt, als ich ihn darauf ansprach. „Aber vielleicht am 11. Mai, wenn ich den Tag der Freiheit des Wortes, organisiere“, habe ich geantwortet und kein Wort von der Literaturverhinderung meiner Veranstaltungen.
Das habe ich mich nicht mehr getraut, habe ich mich im letzten Jahr deswegen ja in genügend Fettnäpfchen gesetzt.
2008-10-28
Literaturverhinderungshaus-Priessnitzpreis
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