„Frankfurt Feeling“, hat Friedrich Hahn bei den abendlichen Textvorstellungen versprochen und drei Autorinnen vorgestellt, die auch dort lesen hätten können, bezeihungsweise eine beachtliche Karriere in anerkannten Verlagen vorzuweisen haben und das Thema war „Sich verlieren – sich finden“, weil man meist erst eine Krise durchmachen muß, bevor man weiter kommt und stellte als erste die 1976 geborene Isabella Feimer vor, die jung zu schreiben begonnen hat, wobei ihr von ihrer Lehrerin abgeraten wurde, so daß sie Theaterwissenschaft studierte und lange am Theater arbeitete, bevor sie eine schreibende Karriere startete, 2008, die Leondinger Akademie besuchte, 2012 beim Bachmannpreis gelesen und jetzt den ersten Roman, mit dem sie auf der Alpha-Shortlist stand, fünfzehn Theaterstücke hat es dazwischen auch gegeben.
Isabella Feimer las dann das Stück, wo ihr Protagonist mit der namenlosen Erzählerin zu ihrer Familie geht und diskutierte mit Friedrich Hahn die Schuldgefühle, die ihre Protagonistin hat, weil sie ein Leben ohne Krieg und Terror erlebte, während ihr afghanischer Freund sein Leben in der Freiheit viel lockerer genießen kann.
Friedrich Hahn erzählte von einem ähnlichen Erlebnis mit seinen Lehrern, die seine erste Lesung als Schmarrn bezeichneten und schwankte zu Daniela Meisel hinüber, die, wie Isabella Feimer und Anna Weidenholzer 2008 die Leondinger Akademie absolvierte, dann ein Buch bei Arovell hatte und jetzt das zweite bei Picus, das sie vorstellte „Der Himmel anderswo“, eine ähnliche Thematik, zwei Flüchtlinge, ein Mann aus Bosnien, eine Frau aus der Ukraine, beide mißbraucht, die in die Natur flüchten und sich dabei finden.
Daniela Meisel, die studierte Meeresbiologin ist, erwähnte, daß die Natur für sie sehr wichtig sei und, daß das Buch sehr grausame Sachen, wie Zwangsprostiution etc, die ihren Helden widerfuhren schildert, dann sagte sie noch, daß sie sich für ihre neue Arbeit, von der es schon zweihundert Seiten zu geben scheint, vorgenommen haben, mehr auf sich selbst und nicht auf die Stimmen von außen zu achten, etwas was auch für mich gelten könnte.
Danach kam die 1971 geborene Birgit Unterholzner aus Bozen, die das dritte Mal in der „Alten Schmiede“ gelesen hat, mit einem Roman namens „Für euch, die ihr träumt“, die nicht wollte, daß Friedrich Hahn zuviel von ihrem Bucht verriet, in dem die Heldin offenbar ein Kind verlor, ihre Verzweiflung ebenfalls in der Natur auslebte und durch eine ätiopische Flüchtlingsfrau dazu kam ihr Leben zu verändern, die sie ebenfalls viel stärker als sie selbst erlebte.
Drei sehr ähnliche Themen, die irgendwie ineinanderüber gingen und drei sehr interessante Bücher von denen ich eines schon gelesen habe und Bestätigung, daß nicht nur Frankfurt, sondern auch Wien sehr viel zu bieten hat.
Friedrich Hahn erwähnte noch seinen nächsten Abend am siebenten November, wo er Erzählungen vorstellen würde und wollte von Birgit Unterholzner wissen, ob sie beim Schreiben gleich merken würde, ob es ein Roman oder eine Erzählung wird?
Ich denke, das merkt man schon, beziehungsweise legt man es darauf jeweils an, obwohl es mir manchmal passiert, daß meine Roman schließlich zu viel kürzeren Erzählungen wurden.
2013-10-10
Sich verlieren – sich finden
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