Literaturgefluester

2014-03-31

Alt oder neu?

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:53

Jetzt kommt wieder was zu der „philosophischen Frage“ welche Bücher man den lesen soll? Die Neuerscheinungen, die auf den Bestseller- und den Besten Listen stehen und auch gerade von den Blog reihum gelesen werden oder wie es tue, strikt meine Liste hinunter, auf der Bücher stehen, die zum Teil auf dem Bücherschrank meiner Eltern, den offenen Bücherschränken oder das was sich in den letzten Jahren in meinen Regalen angesammelt hat und auch aus einigen Rezensionsexemplaren oder Weihnachts– und Geburtstagswünschen bestehen?
Eine Frage, die mich ja sehr beschäftigt und für die auch keine Lösung habe. Beziehungsweise lese ich ja immer von ein paar Rezensionsexemplare, die ich zwischendurch anfrage, abgesehen, meine Liste hinunter. Bin wenn ich auf die anderen Blogs schaue, manchmal ein bißchen unbefriedigt, wenn die dann das gerade das Neue lesen. Jetzt zum Beispiel den Sasa Stanisic oder die Katja Petrowskaja, im Jänner den neuen Haruki Murakami. Dann kommt auch manchmal Kritik aus den Bloggerkreisen, das man dort das immer dasselbe sieht und jetzt im März kräht zum Beispiel kein Hahn mehr nach „Den Pilgerjahren des farblosen Herrn Tazaki“. Bücher haben ein Ablaufdatum, obwohl sie das gar nicht haben sollen und irgendwie stecken einen die Blogger, die sich manchmal als Dienstleister der Verlage zu verstehen scheinen an und man denkt dann unwillkürlich, man ist nicht aktuell, wenn man, wie ich im Jänner, die „Gefährliche Geliebte“ las und den „Mister Aufziehvogel“ und „Nakos Lächeln“ habe ich im Schrank gefunden, weil die Bücher offenbar nicht mehr als aktuell gelten und weggegeben werden und das sollte eigentlich nicht sein, daß man die Bücher von der Frühjahrproduktion schon im Herbst oder im Jahr darauf in den Abverkaufskisten zum Beispiel bei Thalia um 3.99 findet.
Was mich aber freut und da ja schon einige sehr schöne Stücke über dem Bettrand in Harland liegen habe oder in Wien in den Regalen, die Judith Zander, den Jan Kossdorf, das erste Buch der Olga Martynova und und…
Da ich ja sowieso für mich selber blogge, ist es ja auch egal, ob ich „Sogar Papageien überleben uns“ im nächsten Jahr lese und Marjana Gaponekos „Wer ist Martha“ „Richard Ford „Canada“, Marion Poschmanns „Sonnenposition“ und Margarite Kinstner „Mittelstadtrauschen“ erst im Herbst, weil ich mich entschlossen habe, nur die Rezensionsexemplare vorzuziehen.
Dann bin ich aber doch wieder ein wenig neugierig und würde „Vielleicht Esther“ doch gerne lesen. Jetzt reden alle davon, in einem halben Jahr schauen wir dann genauso gespannt auf die „Long List des deutschen Buchpreises“, wollen das haben und drei Jahre später kräht kein Hahn mehr danach.
Ich gebe es ja schon zu, obwohl es mich persönlich nicht stört, es gibt zu viele Bücher und die, die einen Verlag gefunden schreiben schon am nächsten, nach dem das erste gerade erschienen ist. So zeigte Thomas Wollinger vor kurzem in seinen Blog die Pin Wand von Margareta Kinstner, die das tut.
Ich tue das ohne Verlag aber auch , die Selbstpublisher machen es und das ganz ganz Alte, wie zum Beispiel jetzt B. Traven von dem ich in der letzten Woche zwei Bücher gelesen habe, ist auch sehr interessant.
Der Ullrich Becher wurde neu aufgelegt und ich habe aber zwei ganz alte Bücher von ihm gelesen und dies Frage Alt oder neu interessiert wahrscheinlich auch nur so Vieleser wie mich, die die acht Bücher im Jahr lesen, denen ist sie egal, die bekommen zu Weihnachten das Buch des deutschen Buchpreisträgers, weil das auf dem Thalia-Stapel liegt oder das neue Buch der Sophie Kinsella oder den neuen Dan Brown, je nach Geschmack und lesen es oder lesen ihn nicht.
So kommt man auf den Flohmärkten zu den Büchern der letzten Jahre und eigentlich ist es auch die gute Mischung die es macht.
Für mich jedenfalls, die ich mich ja nicht als Dienstleisterin der Verlage verstehe, für mich selber lese und den verrückten Anspruch habe, möglichst alles zu schaffe, weiß daß das nicht geht, versuche es trotzdem und bin, wenn ich so auf meine Leseliste schaue, gar nicht so schlecht dabei und da sind ja die „Bücherschränke“ ein wahrer Segen, denn da bin ich auf Bücher gekommen, die sonst wahrscheinlich an mir vorbeigegangen wäre und habe Italo Svevos „Ein Mann wird älter“ Orhan Pamuks „Schnee“, sehr viel von der Marlene Streeruwitz und und und gelesen.
So sind Bücherschränke wirklich sehr interessant, weil man da durch die zufälligen Funde ganz schöne Entdeckungen macht. Warum ich das jetzt wieder schreibe? Die Blogs, die sich ja auch mit diesen Fragen beschäftigen, bringen mich auf diese Ideen. Da will ja Ada Mitsou in diesem Jahr ihren SUB hinunterlesen, geht in die Buchhandlungen, sieht da alle ihre Wunschbücher auf den Stapeln und fragt, warum man sich noch Bücherk kauft, wenn man ohnehin schon so viele hat?
Eine Frage, die ich für mich sehr leicht beantworten kann. Denn jedes Buch ist anders und wenn man eigentlich alle lesen will, wird man mit den sammeln nie fertig. Bei den Zwanzieurobüchern bin ich sehr resistent, obwohl ich zu Weihnachten ja auch eine Zeitlang, die Idee hatte, mit dem Hunderter der Schwiegermutter zu „Thalia“ zu gehen und einzukaufen. Ich habe es dann nicht gemacht, weil ich nicht gewußt hätte, was ich mir kaufen hätte sollen? Wenn ich jetzt einen Hunderteuro-Gutschein gewänne, würde ich mir Lukas Bärfuß „Kaola“, „Vor dem Fest“ und „Vielleicht Esther“ kaufen, aber aus diesem Grund habe ich mir letzten Geburtstag die „Marion Poschmann“ und die „Margarita Kinstner“ gewünscht und die Bücher noch immer nicht gelesen und das erste Buch des Sasa Stanisic ist zu mir gekommen, weil eine bibliophile WU-Kollegin ihre alten Neuerscheinungen abverkaufte und davon warten immer noch einige auf meinen Regalen.
Die Mischung macht es wohl und wenn ich so auf meine Bücherliste schaue, dann ist sie gut durchmischt. Ich habe auch einige Wunschbücher die ich gern mal finden möchte, „Chucks“ von Cornelia Travnicek beispielsweise und als nächstes auf der Harlander-Bücherliste steht „Spam“ von Jan Kossdorf. Das ist, glaube ich 2010, erschienen. Da hätte ich es mir gewünscht, wenn ich es bei „Leselustfrusts-Gewinnspiel“ zum Adventkalender gewonnen hätte. Habe ich nicht. Dafür war der Kossdorf damit beim Höfefest in St. Pölten und das Buch ist offenbar bei „Thalia“ überglieben, auf den 3.99 Stoß gelandet. 2012 hats mir der Alfred gekauft, es ist aber erst auf 2014 Liste gekommen. Jetzt gibts schon „Kauft Leute“ von ihm und das hätte ich mir fast zum vorigen Geburtstag gewünscht. Es dann aber unterlassen. Denn es ist ja ohnehin egal, was man liest, wenn es soviel Bücher gibt, die einem alle interessieren. Als nächstes in Wien werde ich Martin Pollaks „Kontaminierte Landschaften“ lesen und wenn dann nicht noch ein Rezensionsbuch gekommen ist, wieder meine Leseliste hinunter, wo ich schon ein bißchen in Rückstand bin. Da käme als nächstes „Der Jahrhuandertsommer“ ein Fund aus dem Bücherschrank, aber das hebe ich mir vielleicht für den Sommer auf. also dann den Louis Begley, den Stanislaw Lem, den Tschingis Aitmatow, die auch aus den Kästen sind und langsam langsam über den „Veruntreuten Himmel“ uns noch einigen anderen, nähere ich mich dann den aktuellen Büchern vom Herbst 2013 an, auf die ich mich auch schon freue.
Über die Bücherschränke gibt es übrigens zu sagen, daß es nicht nur nicht mehr dem bei der „Seedose“ sondern auch den bei der Josefstädtstraße nicht mehr gibt.

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