Nach den IG-Autoren findet seit einigen Jahren, die andere Buchmesse statt, „Literatur, die aus dem Rahmen“ fällt, das ist eine Initiative, die einige Klein- und Selbstverleger gegründet haben, um sich auf einer Plattform untereinander zu vernetzen und die seit 2010 in Wien, die „Andere Buchmesse“ veranstalten.
Eine der Initiatorinnen, ist die 1983 geborene Tirolerin Margit Kröll, die seit dem zehnten Lebensjahr Kinderbücher schreibt, sie, glaube ich, selbst herausgibt und auch viel bei Lesungen in Schulen, etc vorstellt.
Ich habe sie bei den IG-Generalversammlungen kennengelernt und bin mit ihr ins Gespräch gekommen.
2010 lag dann der Folder der „Anderen Buchmesse“ bei der GV auf, ich bin mit dem Alfred nach unserem üblichen Sonntagsspaziergang auf die Mostalm hin, es war ein Veranstaltungsort im fünften Bezirk und der deutsche Phantstikverleger Thorsten Low stellte gerade seine Reihe vor. Es gab dann eine Buchverlosung, sowohl ich. als auch der Alfred haben je ein Buch gewonnen, ich das „Hexen hexen heimlich“ von Nicole Engbert der zweiten Organisatorin, die die Messe, glaube ich, in Wien organisiert, es gab Kaffee und Kuchen, einen Büchertisch, etc.
Im Jahr darauf hat mich Margit Kröll vorher angeschrieben und zum Literatur Slam eingeladen, da fand die Messe in einem Architekturbüro in der Zieglergasse statt, es war toll und voll, ich habe aus der „Mimi“ gelesen, gewonnen hat ein Schauspieler mit einem Kinder- oder Tiertext, den ich gar nicht für so besonders literarisch hielt. Das hat sich die nächsten zwei Jahre wiederholt, obwohl ich mir mit der Auswahl meiner Texte immer sehr viel Mühe gab, einmal habe ich die „Taubenszene“ aus der „Absturzgefahr“ gelesen, da geht es auch um Kinder und dann die Stelle mit dem Eis und dem kleinen Hektor in „Kerstins Achterln“
Im Vorjahr habe ich dann schon überlegt, ob es für mich Sinn macht da zu lesen und bin heuer, als die Einladung von Magit Kröll kam, sehr unschlüßig gewesen, einerseits lese ich ja gerne, anderseits will ich nachher nicht enttäuscht sein und habe so geantwortet, daß ich nicht weiß ob ich lesen will, aber kommen werde, weil mich ja jede Art von Literatur interessiert und ich auch über das Literaturleben und seine Vielfalt gern berichten will und außerdem hat die Veranstaltung wieder in der Näche des Literaturhaus stattgefunden, vor zwei Jahren war sie ja beim Brunnenmarkt und im Vorjahr bei den Stadtbahnbögen am Donaukanal, aber diesmal im Cafe Kreuzberg in der Neustiftgasse Ecke Zieglergasse.
Zuerst gibt es bei der anderen Buchmesse immer ein Kinderprogramm, Margit Kröll und Nicole Engbers lesen ihre Kinderbücher, seit einigen Jahren macht Nicole Engbers auch ein Theaterstück, Margit Kröll zaubert oder macht Tiere aus Luftballons, das habe ich heuer ausgelassen und bin erst um fünf gekommen, als Margit Kröll, ihre Lesung aus ihrem neuen Thriller für Kinder ab zwölf Jahren gerade beendete, Cornelia Stahl, die ich im Vorjahr kennengelernt habe und die mich interviewen wollte, habe ich im Publikum getroffen, dann begannen die Lesungen der Vorjahrssieger und zwar hat da ein sehr junges Mädchen gewonnen, Michaela Jaros, das schon lange Phantasy schreibt, die eine Erzählung für Erwachsene „Engelsruinen“ hatte, wo ein Engel eine Fürstentochter beschützt, sich in sie verliebt und sich ihretwegen in einen Mensch verwandelt, als sie ein paar Jahre später stirbt, wird er verdammt und muß als Geist in den Ruinen wandern.
Dann kam Bettina Ferbus, die die letzten vier Jahre mit ihr beim Slam gelesen hat und voriges Jahr als zweites gewann, sie hat schon viele Bücher und Texte in Anthologien und las diesmal verschiedene Gedichte und als ich mich dann nach dem Slam erkundigte, erfuhr ich, daß er ausfiel, weil es den anderen vielleicht ähnlich, als mir ging und sich nur Manuela P. Forst gemeldet hat, Nina Horvath die andere Tapfere, hat schon im Vorjahr nicht mehr gelesen, so hat sie außer Konkurrenz gelesen, zuerst von einem Drachentöter und dann den Versuch einer lustigen Phantasy.
Nicole Engbers brachte noch ein Gedicht von einer alten Frau, die ihr Erspartes auf die Bank bringen will und dabei überfallen wird, sie wehrt sich aber tapfer und bringt ihr Geld wieder in ihre Wohnung zurück.
Danach kam schon die Umpaupause und die Musikprobe, bevor Thorsten Low wieder seinen Verlag präsentierte. Paul Fülöp, der die letzten Jahre regelmäßig gelesen habe und den ich auch bei der GV getroffen habe, war ebenfalls nicht da und auch nur sehr wenig Publikum, eigentlich habe ich nach sechs, nur drei Leute gesehen, die nicht zu den Veranstaltern gehörten.
Es gab aber ein sehr liebevoll gestaltetes Programm mit einem Interview der Beteiligten, die erzählten, warum sie schreiben, was sie lesen und warum man das soll und Thorsten Low, der wieder den Büchertisch betreute, erklärte mir auch genau seine Neuerscheinungen und erzählte, daß er mit den meisten seiner Bücher für einen Phantastikpreis nominiert worden wäre und einer seiner Autoren, nämlich Vincent Voss sogar den Sprung zu Bastei Lübbe schaffte.
Er präsentierte flankiert von Verena Kaufmann und Gregor Neumaier an der Gitarre, vier Anthologien, zuerst eine Geschichte aus der preisgekrönte Anthologie „Stille“ wo sich einer auf eine Galaxie verwirrt, wo man wegen einiger seltsamer Vögel keinen Lärm machen darf, dann die eigene aus der „Anthologie“ das andere Buch, wo der Ich-Erzähler mit seinem Freund Lukas auf einen Baum klettert und dadurch eine große Verstörung erlebt, von der ich nicht ganz sicher war, ob ich sie nicht schon kannte.
Dann kam eine Geschichte aus einer Anthologie bzw. einem Roman, wo elf Autoren zu der Vorgabe, daß das Ganze 1976 spielen soll, je ein Kapitel schrieben. Thorsten Low las eines, wo ein kaputtes amerikanisches Luftschiff gegen ein russisches kämpft und verteilte dazu Kekse in Dampfschiffform, denn das ist ja seine Spezialität, daß er seine Lesungen immer mit etwas Eßbaren präsitiert „Damit das Publikum wiederkommt!“, merkte er launig an und die letzte Geschichte, die er las, hieß der „Der letzte Gast“ aus der Anthologie „Dunkle Stunden“, wo in der Nacht in einer Herberge jemand Einlaß begehrt und es stellt sich heraus, daß er schon von einem der Herbergsuchenden ermordet wurde.
Spannend, spannend und natürlich auch ein bißchen gruselig, wie die Phantastik eben ist und dann schloß es, wie in den Vorjahren, mit einem Konzert über die Liebe und das Leben, mit Eigenkompositionen der beiden Musiker, aber auch Liedern von Geord Danzer und Reinhard Fendrich und es tut mir nur ein bißchen leid, daß ich nicht gelesen habe, kann meine Lesern, die das vielleicht ebenfalls schade finden, aber auf die Lesung am 6.März im Amerlinghaus „Westbahn Spontan“ hinweisen, da hat mir Robert Eglhofer heute im Literaturhaus ein paar Einladungskarten gegeben. Da werde ich ein Stück aus der „Brüderschaft“ lesen und da habe ich im Vorjahr bei der anderen Buchmesse auch das „Gruftiemädel“ vorgetragen und es stimmt natürlich „Phantasie“ und „Science Fiction“ schreibe ich nicht.
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