Zum dritten Mal Kolik-Lounge diese Zusammenarbeit, die Gustav Ernst mit dem Schauspielhaus eingegangen ist, wo er, ich weiß nicht, wie oft im Jahr, junge oder auch ältere Autoren, die in seiner Zeitschrift publizieren, lesen läßt, das Schauspielhaus stiftet dazu ein paar Flaschen Wein und im Anschluß kann man sich die älteren „Kolik-Exemplare“ nach Hause mitnehmen und das neue um fünf Euro kaufen.
So funktioniert in Wien und wahrscheinlich auch anderswo, der Literaturbetrieb, aber nein, woanders muß man inzwischen zahlen, im Literaturhaus Salzuburg kostete der Eintritt zu O. P. Ziers Buchpräsentation, wie er mir am Samstag erzählte, acht euro, trotzdem waren hundertzwanzig Leute da und die Veranstaltung mußte in einem zweiten Raum übertragen werden.
Heute hat er in der Gesellschaft für Literatur gelesen und ich habe mir das zuerst auch angestrichen, da ich aber aus Präsentationsgründen, um die Leser, die ich nicht habe, nicht zu langweilen, vermeide ich es zu Veranstaltungen zu gehen, wo ich das Buch schon kenne und so bin, ich als das Mail von Gustav Ernst kam. in Richtung Schauspielhaus losgestapft.
Vor zwei Jahren im April war ich das erste Mal da und war von der Athmosphäre begeistert, Ekatharina Heider hat gelsenen, ich bin mit einer älteren Dame ins Gespräch gekommen, habe ihr, glaube ich, das gerade frisch erschienene „Kerstins Achterl“ gezeigt und Gustav Ernst um sein gerades Neues „Grundlsee“ angeschnorrt, das heißt, er hat meine Adresse aufgeschrieben, Gerlinde Tamerl hat es mir dann geschickt, weil „Haymon“, der mir eine Zeitlang alle seine Neuerscheinungen als E-Book schickte, damit aufhörte und Gustav Ernst hat, glaube ich, inzwischen wieder ein neues Buch, aber wie schreibe ich immer, ich muß nicht alles lesen und kann das auch gar nicht.
Dann war ich einmal in der „Alten Schmiede“ habe Luis Stabauer dort getroffen und bin mit ihm in die Porzellangasse marschiert, da hat Antonio Fian sein „Polkrates-Sydrom“ vorgestellt, das dann im Herbst augf die dbP-Longlist kam.
Jetzt war Antonio Fian im Publikum, Luis Stabauer ist neben Friedrich Hahn gesessen und Gustav Ernst begrüßte die „Damen und die Herren, die Freunde und die Freundinnen, sowie die Autoren und Autorinnen, die sich im Publikum versteckten“.
Ob er mich mitmeinte, weiß ich gar nicht, aber natürlich, ich bin ja auch Autorin, zumindest hat mich die ältere Dame, die ebenfalls sehr viel zu Veranstaltungen geht, gestern Abend in der „Alten Schmiede“ dafür gehalten.
Gustav Ernst sagte dann noch etwas von drei Flaschen Wein, die das Schauspielhaus dem Publikum zur Verfügung stellte, die man sich nachher holen konnte und kündigte die Literaturwissenschaftlerin Daniela Chana an, die in der „Kolik 63“ einen Text hat und sie hatte mehr, nämlich noch einen zweiten mit dem Titel „Porzellangasse“, den sie am Nachmittag geschrieben hat und sie hatte auch einen Osterhasen, dem sie ihre Stimme lieh und ihn beim ersten Text, wo es um eine Tauchlehrerin in Kreta ging, immer hochhielt, wenn von der die Rede war.
Im zweiten Text, wo die Ich-Erzählerin ihren Körper aus dem Fenster wirft, ging es gleich um den Hasen und der zweite Autor, Stefan Reiser, war überhaupt Dramatiker, kein Schauspieler, wie er Gustav Ernst ausrichten ließ, er führte aber ein Kurzstück auf und zog dabei gleich eine Zuhörerin ein, obwohl er das vielleicht gar nicht so geplant hatte.
Die dritte Leserin war Ann Cotten, die ich ja erst kürzlich in der „Alten Schmiede“ hörte, sie kam zu spät, weil sie vorher noch jemand vom Bahnhof holen mußte und las Gedichte, ein paar kürzere und ein längeres und das handelt von einer Zugsfahrt, wie sie erklärte, aber eigentlich von einem Ritt auf einem Wildschwein, also auch ganz schön dramatisch, obwohl Ann Cotten keinen Osterhasen hatte, kein diktiergerät und auch keine so laute Stimme, wie Stefan Reiser.
Nachher an der Bar, wo man die drei Flaschen leer trinken konnte, habe ich noch Radek Knapp und Nika Pfeiffer gesehen, also wirklich sehr viele Autoren und Autorinnen und drei „Kolik Nummern“, davon eines mit dem Bildnis der Friederike Mayröcker am Cover, habe ich mir auch nach Hause genommen und Luis Stabauer hat mir erzählt, daß sein nächstes Buch demnächst erscheint, er auch in zwei Wochen nach Leipzig fährt und eine Schreibgruppe im Cafe Jelinek, wo demnächst Texte vorgestellt werden, gibt es ebenfalls.
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