Und wieder einmal „Ohrenschmaus–Preisverleihung„ – Literaturpreis von und für Menschen mit Lernschwierigkeiten“ der zum siebenten Mal im Museumsquartier vergeben wurde. Und wieder war es festlich, wenn auch diesmal etwas aufregend, wurde doch am Morgen bekannt, daß Felix Mitterer, der Schirmherr, der dem Gedichtpreisträger die Laudation halten und die Urkunde mit der Schokolade übergeben sollte, erkrankt sei und man einen Ersatz für ihn suche. Ludwig Laher ist dann für ihn eingesprungen und ich habe mich noch gemeldet die Schokolade für die Preisträger der Ehrenliste auszuteilen.
Die Laudation lag bereit, als ich nach fünf in die Ovalhalle aufbrach und dort gleich einige Bekannte, nämlich den Otto, traf.
Ein junger Mann drückte mir gleich die Broschüre mit den „Preistexten“ in die Hand, die zum zweiten Mal vom „Wohn und Werkstätten -Express“ sehr schön und liebevoll gestaltet wurde.
Dann gings bald los mit der Begrüßung, die wieder von Dani Linzer und Ronny Pfennigbauer gestaltet wurde. Michael Duscher vom MQ hielt auch eine Eröffnungsrede und wies wieder auf die Literatur im MQ, nämlich auf die Ö-Töne hin, dann lasen Chris Pichler und Till Firit die Texte der Ehrenliste-Preisträger Elisabeth Dolischka, Herbert Schinko, Alfred Lanner, Birgit Hohnen, Gertraud Gruber und Julia Jirak.
Ludwig Laher hielt die Laudatio für den Siegertext der 1988 geborenen Christine Hendl „Das habe ich dir schon 1000 Mal gesagt“, der den Dialog zwischen einer Klientin und einer Therapeutin schildert, die sich nicht von ihrer Puppe Emmeline während ihrer Therapiesitzung trennen will.
Dann kam ich mit meiner Laudatio auf den 1977 in Zell am See geborenen Alex Dick, der mit seinen „kleinen feinen Prosaminiaturen“ die eigentlich ein Theaterstück sind „Bisdudu“ gewonnen hat, in denen er sich sehr deutlich mit der Rolle des Behinderten auseinandersetzt.
„Schöne Frau bist du eine Praktikantin oder bist du eine Klientin. Heutzutage kennt man sie nicht mehr auseinander. Heute schaun die Zivis aus wie die Klienten. Außer die mit dem Downsyndrom, die kennt man. – Das nächste Mal komm ich mit Downsyndrom auf die Welt.“
Die Preisträger wurden interviewt, die Texte gelesen. Dann gab es wieder eine Showeinlage, nämlich eine musikalische Performance der inklusiven Band „Mundwerk“ aus der Steiermark. Drei schöne Lieder, bevor es mit dem Lyrikpreisträger „Klaus Willner“ und seinem Gedicht „Herpst“ weiterging.
„Schöner Morgen Kühl
Sind Wiesen mit Reif zugeteckt
Wind streichelt mein Harr
Plätter fallem vom Baum
Herpstln turts“
Felix Mitterer hat zu dem mehrsstrophigen Gedicht ein paar Gedanken geschickt, die von Ludwig Laher verlesen wurden und dann kam ein Bekannter, nämlich der Mundartdichter Peter Gstötttmeier, der mit seinem Text „Selbständi“ vor ein paar Jahren einen Hauptpreis gewonnen hat und auch ein paarmal auf die Ehrenliste kam.
Jetzt ziert sein Siebenzeiler „Is ned banond“ die „Zotterschokolade.
„Mama is ned banond augen san triab kopf tuat weh haut is grau tuat net locha is net banond d`mama“, für das Heinz Janisch eine sehr berührende Laudatio hielt, in der er darlegte, wie sehr ihn diese Zeile an die eigenen inzwischen verstorbenen Eltern erinnerten.
Dann wurde es wieder lustiger. Franz-Joseph Huainigg, der Moderator biß in die Zotter Schokolade, gab ein paar Hinweise, zum Beispiel auf den nächsten Preis, für den man ab März Texte einreichen kann. Es gab ein Gruppenfoto mit allen Beteiligten, das Buffet wurde eröffnet, wo es wieder was zu essen und zu trinken, sowie verschiedene Gespräche mit Anton Blitzstein, der jetzt wieder einreichen darf und einigen anderen gab.
Und zum Nachsehen gibt es hier das Video der Preisverleihung
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