Ab 12 wurde heute das heurige Stadt-Wien-Gratisbuch „Weiter leben“ von Ruth Klüger im Messezentrum verteilt.
Ich hatte vor, es abzuholen, da ich am Montag aber auch die Einladung zur Messeeröffnung bekommen habe, habe ich umdisponiert, um nicht sinnlos herumzulaufen, meine fünf Uhr Stunde verschoben, wieder an meinem Roman korrigiert und dann noch einige Messetreffen ausgemacht.
So habe ich Margot Koller ein Mail geschrieben, die ja nach Wien kommen will und an Johanna König gemailt, die Donnerstags um fünf auf der Messe liest und ein Buch über ihre Krebserkrankung geschrieben hat, das mich sehr interessiert.
Dann bin ich losgestartet und hatte wohl die Vorstellung, ich begebe mich jetzt nach Leipzig oder Frankfurt.
Ich war sehr früh daran, bin durch die riesige leere Eingangshalle gegangen, habe auch das Gratisbuch bekommen und dann, ohne daß mich ein Mensch nach meiner Einladung fragte (im Rathaus voriges Jahr war das ganz anders) durch einen Eingang marschiert und plötzlich zwischen ein paar Sesseln und Buchständen gestanden und eine Weile herumgegangen, bis ich kapiert habe, das ist es.
Die Veranstalter und die Eröffnungsredner haben sich aber gefreut, daß alles viel schöner und viel größer als im Rathaus ist und da ich die totale Nutznießerin der Veranstaltung bin, wünsche ich den Organisatoren auch alles Gute und viel Erfolg!
Iliya Trojanov hat in seiner Eröffnungsrede nach dem Bundespräsidenten und der Frau Minister von einem Gedächtnisgreis gesprochen, der in der Berggasse nahe dem Freud-Museum die Obdachlosenzeitung Augustin verkauft und weil er die schon hatte, ihm für gute Wünsche und Brennesseltee vier Sternstunden der Geschichte überlassen hat, so daß er von dem Mohr erzählen konnte, der dem Fürsten Liechtenstein untertan war, sowie den Herren Karadzic und Kopitar, die im Wiener Gasthof weißer Wolf im Jahre 1814 die serbokroatische Sprache begündeten.
Dann gab es noch die Geschichte vom Fräulein Doktor Druskowitz , die als erste Östereicherin und zweite Frau in Zürich promovierte, aber leider 1918 in einer Nervenheilanstalt verstorben ist, weil sie durch zu männliches Verhalten aufgefallen ist.
Dann erschien der wiederauferstandene Casanova, der ein Plädoyer für den Urheberschutz hielt und Stalin und seine Gedenktafel an dem Haus in der Schönbrunner Schloßstraße kamen ebenfalls noch vor.
Glücks- oder Unglücksmomente Österreichs zur Buchmessen Eröffnung. Danach der Messerundgang, Fingerfood und Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster in der Kochbucharena und natürlich Prominentenschauen.
Elfriede Haslehner war da, die sich über meine Anwesenheit wunderte und Ruth Aspöck, die die Frau von Fritz Verzetnitsch erfreut begrüßte und gleich verschwand. Ditha Brickwell beim Wieser Stand, wo es wieder frisch heruntergeschnittenen Schinken gab und außer den üblichen österreichischen Ständen auch einige aus Osteuropa, ein paar deutsche Gemeinschaftsstände habe ich auch gesehen.
So daß ich zwei Stunden später zwei doch recht schwere Säcke vom Prater nach Hause schleppte und obwohl ich schon viel gesehen habe, werde ich morgen, Freitag und am Sonntag meine Gutscheine brav einlösen und bin auf das Weitere gespannt.
2008-11-19
Buch-Wien-Eröffnung
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