Macht. Geld. Literatur? Unter diesem Titel gab es heute eine Veranstaltung der Grazer Autoren Autorinnen Versammlung und dem Republikanischen Club – Neues Österreich in der Rockhgasse zu den Fragen: Was ist die Arbeit eines Schriftstellers wert? Welche Bedeutung hat sie für die öffentliche Hand? Wieviel Staat braucht die Literatur und wieviel Staat verträgt sie? Droht ein subventionierter Autor zum Staatskünstler zu werden? Oder kann nur der Staat die Kunst vor dem Diktat des Marktes bewahren? Und unter welchen Bedingungen arbeiten heute Autorinnen und Autoren in Österreich?
Mit Claudia Schmied, Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Thomas Rothschild, Literaturwissenschaftler, Autor und Journalist, Maria Teuchmann, Geschäftsführerin des Thomas Sessler Verlages, Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen, Sabine Gruber, Schriftstellerin, Moderation Doron Rabinovici.
Da mußte ich natürlich hin und, daß ich Robert Eglhofer und Ruth Aspöck treffen würde, wußte ich seit gestern, denn da gab es in der VHS Stöbergasse eine Aufführung des VocalgeStöber und dazu hat mich Brigitte Werl-eine Psychologiekollegin, die ich kenne, weil mein Vater und ihre Tante in den Siebzigerjahren in der gleichen SPÖ Sektion tätig waren, eingeladen und da traf ich Ruth, Robert und Brigitte Schramm, weil Ruth Aspöck auch in diesem Chor aufgetreten ist und da konnte ich ihr gleich die Tupperdose mitbringen, in der ich am Silvesterabend den übergebliebenen Feinschmeckersalat nach Harland transportiert habe.
Ruth und Robert haben an der Veranstaltung teilgenommen, denn Robert Eglhofer wollte die Ministerin hören, obwohl er skeptisch war, ob sie kommen würde. Ist sie aber, denn Claudia Schmied kommt sehr geduldig zu den diversen Literaturveranstaltung und nimmt freundlich lächelnd daran teil, obwohl die Literatur wahrscheinlich nur einen kleinen Bereich ihres Tätigkeitsbereiches ausmacht oder auch nicht, denn der Diskussionsleiter Doron Rabinovici hat zu Beginn der Veranstaltung sämtliche der oben zitierten Fragen an sie gerichtet und sie hat einen Einleitungsvortrag über Literatur und Wirtschaft gehalten, denn darüber hat sie, als sie noch Lektorin an der WU war, ein Seminar gehalten und als Thomas Rothschild Anton Tschechovs Kirschgarten erwähnte, haben ihre Augen geleuchtet und sie hat begeistert, „Sehr richtig, da kommt ein Zitat vor, daß der Kirschgarten nicht zu einem Kirschengarten werden dürfe!“ und mehrmals „Bildung ist wichtig!“ ausgerufen.
Ansonsten hat die Geschäftsführerin des Thomas Sessler Verlages, die eine sehr extrovertierte Frau sein dürfte, erwähnt, daß sie sich im Klinsch mit der Ministerin befände, weil ihr Verlag klagt, da Claudia Schmied, Christina Stürmer die Bundeshymne singen ließ und da hat sie zu den Söhnen auch die Töchter hinzugefügt und das darf man nicht, weil unwichtig, wie die ÖVP vermelden ließ, obwohl Frau Rauch-Kallat auch einmal diesen Vorschlag machte, aber das nur nebenbei, denn das gehörte nicht zum Thema.
Das Thema waren die Staatskünstler und da meinte die Geschäftsführerin, daß der Staat eher die Verlage und nicht die Künstler fördern soll, denn es würde ja nicht gehen, daß alle daher kommen und sich als Autoren bezeichnen und ein Grundgehalt wollen. Thomas Rothschild hätte aber nichts dagegen und Sabine Gruber führte an, daß sie eine priveliegierte Autorin sei, weil sie von ihrem letzten Buch achttausend Stück verkauft hätte, aber nichts dageben hätte, als Staatskünstlerin bezeichnet zu werden, da sie ja auch Staatsbürgerin sei und einmal Staatsstudentin gewesen wäre. Wolfgang Zinggl wurde eher allgemein und Ruth Aspöck meinte, daß die Autoren sehr viel für die Gesellschaft leisten würden, weil sie Papier und Briefmarken und meist auch einen Computer kaufen. Da hat ihr der wortgewaltige Thomas Rothschild widersprochen und mir ebenfalls, als ich meinte, daß die österreichischen Autoren in Klagenfurt meist schlecht wegkommen und es mich stört, daß beim Hochschullehrgang für Sprachkunst von den 375 Bewerbern nur 16 aufgenommen worden wären.
Eine Diskussion, wo ich mit meinen neunzehn Digitalbüchern und meinem Grundgehalt, das ich ich mir zum Glück immer noch mit meinen fünf WGKK Stunden und den zwei bis drei Diagnostikterminen und einer gelegentlichen Supervision leicht und locker verdiene, daneben stehe, denn ich bezahle mir meine Sozialversicherung selber und brauche mich nicht über die Künstlersozialversicherung ärgern und Stipendium habe ich auch nie bekommen, das Schreiben ist mir aber genauso wichtig, wie Sabine Gruber, Doron Rabinobvici, Ruth Aspöck ect.
Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Nachher gab es ein Glas Wein und ein paar Soletti und Marietta Böning hat mich auf meine Wortmeldung angesprochen und gemeint, daß sie das mit der Sprachkunst anders sehe, weil sie im Pressereferat der Hochschule für Angewandten Kunst arbeite.
Da gibt es am Donnerstag einen Tag der offenen Tür und da stellen die Sprachstudenten um fünfzehn Uhr ihre Werke bei einer Lesung vor und ich habe vor hinzugehen.
Es war auch Silvia Bartl da, mit der ich mich ein bißchen über die Zustände im Literaturhaus unterhielt, die sehr chaotisch sein dürften und darüber, daß ich, wenn es das Amerlinghaus ab Herbst nicht mehr gibt, in den Readingroom abwandern kann…
Es war also interessant, wenn auch nicht wirklich neu und sonst gibt es zu vermelden, daß heute Clemens J. Setz den Literaturpreis der Stadt Bremen für seinen letzten Roman bekommen hat. Da habe ich, bevor ich der Veranstaltung gegangen bin, ein bißchen herumgegooglet und mir die Laudatio und die Dankenreden der beiden Preisträger ausgedruckt.
Clemens J. Setz bekam den Haupt- Roman Graf den Förderpreis und beide konnten nach Bremen einen Lieblingsautor mitbringen. Clemens J. Setz hat sich für Cornelia Travnicek entschieden und die hat versprochen in ihren Blog über den Preis und die Lesung in der Zentrialbiblothek zu berichten, was auch eine interessante Art der Literaturförderung ist.
2010-01-26
Macht Geld Literatur?
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