Literaturgefluester

2010-02-23

Lesungstreffen und Finn-Ole Heinrich

Filed under: Uncategorized — jancak @ 00:11

Am Vormittag gabs das Treffen in der Bezirksvorstehung Mariahilf mit Frau Bezirksrat Zoumboulakis-Rottenberg bezüglich der Lesung bei den Mariahilfer Frauenwochen. Von den zwölf bis fünfzehn Frauen, die im vorigen November bei dieser Schreibwerkstatt mitgemacht haben, haben sich an die sechs für die Lesung gemeldet.
Cornelia Harwanegg, Agnes Lechner und Helga Pucher waren außer mit noch da, eine andere Frau wurde durch einen Computerkurs ferngehalten. Die Lesung wird Ende September, Anfang Oktober sein, als Honorar wirds vielleicht den Volkshochschulsatz von achtzehn Euro in der Stunde geben. Buffet gibts keines wegen der Buffetbesucher mit den Plastikdosen, außer man bringt es selber mit. Dafür Musikbegleitung mit Frauenliedern von Johannes Brahms.
Da bin ich mal gespannt, der Ausschreibungstext ist festgelegt, ein Folder wird gedruckt und Cornelia Harwanegg hat noch einen Zettel verteilt, wo die Autorin sich für 1200 Euro bei einem Workshop anmelden kann, wo man das Erstellen eines Blogs, einer Homepage oder eine Internetveröffentlichung lernen kann.
Das bezahle ich natürlich nicht, habe mein Interesse aber angemeldet über meine bestehenden Erfahrungen zu berichten und war am Abend mit einem Umweg über den offenen Bücherschrank, da gab es jetzt ein neues Reinhold Aumaier Buch aus dem Klever Verlag, in der Hauptbücherei am Gürtel, denn dort präsentierte FM4 neue gute Texte und stellte den Autor Finn-Ole Heinrich vor.
Den ich zwar schon ein bißchen kannte, wenn ich mich nicht irre, hat Cornelia Travnicek mit ihm bei der Buch Wien 2008, das Droschl-Verlagsfest besucht und in der Zeitschrift Volltext war auch einmal ein Bericht über ihn. Er ist ein 1982, in Schleswig Holstein, geborener junger Mann, der wie im Programmfolder steht, zu den großen Talenten der deutschen Gegenwartsliteratur zählt.
Es gibt den Erzählband „die taschen voll wasser“ und den Roman „Räuberhände“, die als Geheimtips zählten, während ihm mit dem zweiten Erzählband „Gestern war auch schon ein Tag“, der Durchbruch gelungen ist.
Marie Lang von FM4 hat den Autor interviewt, der drei Geschichten von den insgesamt acht gelesen hat, die von Randfiguren handeln, so hat es das Publikum und Marie Lang genannt und so ist es auch im Prgramm beschrieben, wo etwas von Menschen steht, die ins Schwanken gekommen ist. Alfred hat gemeint, daß das meine Themen wären, was vielleicht stimmt, nur die Perspektive ist anders.
Ist der Autor doch ein sehr junger Mann und die erste Geschichte „Martha“ behandelte das Schwanken einer jungen Frau, die obwohl ihr das ganze Haus gehört, in dem sie eine Wohnung hat, sich zuviel vom Leben vornimmt und in diesem verloren geht, wie es der Autor nannte, der vorher noch erzählte, daß seine Form, die Kurzgeschichten wären.
Es ist jedenfalls ein Helene Hegemannsches Thema. Martha trinkt, kifft, kokst und wird von dem Studenten Paul am Bahnhof aufgelesen, der sie gern nach Friesland bringen will, weil es dort nur Meer und Himmel gibt, was aber offenbar mißlingt, so daß Paul zurückbleibt und über die Begegnung sinnieren kann.
Die zweite Geschichte erinnerte mich an Paulus Hochgatterer, dem Kinderpsychiater, der Montag mit seinem neuen Roman „Das Matatzenhaus“ in den Tonspuren war, handelt es doch von einem Vierzehnjährigen in einem Heim für schwererziehbare Kinder, der die Erwachsenen austrickst, in dem er ihnen dann die Wahrheit erzählt, wenn sie eine Lüge vermuten und die dritte „Zeit der Witze“ war ebenfalls sehr interessant, handelte sie von einer jungen Frau, die durch einen Unfall ein Bein verliert und das sehr locker bewältigt, zwar weint sie nachts im Schlaf, die wahren Probleme hat aber ihr Freund, hat er doch durch ihr Bein seine Heimat verloren und weiß nun nicht, wie er den Verlust bewältigen und ob er Susan verlassen soll?
Das Publikum wollte wissen, ob Finn Ole Heinrich mit seinen Randfiguren die Welt verändern will und ob und welche Kurzgeschichten er selber lesen würde?
Da antwortete der Autor, daß er gar nicht viel lese, höchstens die Kurzgeschichten seiner Schriftstellerkolleginnen und erzählte von einem Lehrer, der ihm einmal einen solchen Band in die Hand drückte und von seinem Talent offensichtlich nicht sehr viel gehalten hat.

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