Literaturgefluester

2010-06-14

Mariahilfer Festwochen

Filed under: Uncategorized — jancak @ 22:23

Da ich sehr lange in Mariahilf wohnte, von 1977 bis Ende der Achtzigerjahre in der Otto Bauergasse, bis 1997 mit Harland Unterbrechung in der Gumpendorferstraße und immer noch dort gemeldet bin, bekomme ich die Einladungen zu den Mariahilfer Bezirksveranstaltungen, seit zwei Jahren auch die zum Muttertag, obwohl ich noch nicht sechzig bin und habe auf diese Art und Weise die rührige Bezirksrätin Elisabeth Zoumboulakis-Rottenberg kennengelernt, die die Frauenlesung im Herbst organisiert und mir im Haus des Meeres die Vorschau auf das Bezirksfestwochenprogramm gegeben hat.
Da habe ich mir ein bißchen was ausgesucht, so war ich bei einer Vernissage, wo Traude Veran ihre Texte gelesen hat und beim Frühstück mit der Bezirksvorsteherin, die ihr Amt mit dem weiblichen Charme versieht, der anders, als der des Margaretners Bezirksvorstehers und heute gab es ein besonderes Schmankerl, nämlich „Der Lechner Edi wünscht sich den Weltuntergang“, eine Verknüpfung von zwei Jura Soyfer Stücken in einer Dramatisierung von Daniela Wolf, aufgeführt vom Lenautheater mit einer sehr jungen Sängerin, die in einem kurzen Rock zwei englische Lieder und ein Hallelujah darbot.
Das war eine interessante Aufführung, denn ich mag Jura Soyfer sehr, dessen in den Dreißigerjahren entstandenen Sketches eine wirklich starke Sprache haben und, wie Elisabeth Zoumboulakis-Rottenberg mir sagte und in ihrer Einleitung erwähnte, erschreckend aktuell sind.
Die Arbeitslosigkeit und die Umweltkatasthrophen zwei große Themen von 2010, in Mexiko rinnt ja das Öl davon und die Nachrichten von den Staatsbankrotts und den Wirtschaftskrisen mit denen wir täglich überschüttet werden, sind ja mit dem, worüber Jura Soyfer schrieb, durchaus zu vergleichen, so wird in Griechenland gespart und Elisabeth Zoumboulakis-Rottenbergs Schwiegervater bekommt siebzehn Prozent weniger Pension und sie wird bald dorthin fahren, um ihre Schwiegermutter zu pflegen, damit die Pflegerin Urlaub machen kann. Heute hat sie aber eingeleitet und da habe ich sie auf den offenen Bücherschrank angesprochen, der Ecke Gumpendorferstraße/Otto Bauergasse entstehen soll, da nicht nur der, in der Zieglergasse um zwei Jahre verlängert wurde, sondern auch andere folgen werden.
Am Samstag wurde der zweite beim Brunnenmarkt eröffnet, dann soll noch einer in der Nähe des AKHs und einer in Mariahilf folgen, was für mich sowohl erfreulich, als auch unerfreulich ist. Denn das wird die Chance, meine ungelesenen Bücher jemals auszulesen, erheblich schrumpfen lassen, auf der anderen Seite reizt mich das natürlich sehr und so habe ich mich bei Elisabeth Zoumbloulakis-Rottenberg, die sich neben mich setzte, um mir mitzuteilen, daß sie „Die Radiosonate“, die ich ihr und der Bezirksvorsteherin im Haus des Meeres gegeben habe, denn darin gibt es einige Szenen, die durch meinen esten Besuch vor zwei Jahren angeregt wurden, nach weiteren Details erkundigt, da die Finanzierung noch ungeklärt ist. Sie wußte aber auch nicht mehr.
Über Jura Soyer habe ich in „M. M. oder die Liebe zur Germanistik“ auch ein wenig geschrieben und mit der Eröffnung des neuen Bücherschranks habe ich mich am Wochenende via Internet beschäftigt. Dabei bin ich, da wir in Harland waren, nicht gewesen und am Brunnenmarkt komme ich normalerweise nicht vorbei, ich könnte höchstens am Donnerstag hinschauen, wenn ich mit dem Korrigieren fertig bin und einen Recherchetag, bezüglich neuer Schreibprojekte unternehme, aber das zieht sich derzeit noch hin.
Macht nicht wirklich was, da ich keinen Büchermangel habe und außerdem bei fix poetry ein Buch gewonnen habe, nämlich „Die Vulgarität der davongeschwommenen Felle“ – Poeme von Michael Arenz, was mir nicht viel sagt.
Da mache ich regelmäßig bei den wöchentlichen Gewinnspielen mit und habe am Anfang gleich zwei Bücher gewonnen, nämlich Kerstin Hensels „Lärchenau“ und eines aus dem Ritterverlag, dann wurden die Gewinne nicht mehr an die Ersten vergeben, sondern ausgelost, so daß ich fast ein Jahr auf den nächsten Treffer warten mußte.
Ansonsten gibt es außer der Fußball WM, die derzeit vorwiegend die männlichen Gemüter bewegt, in zwei Tagen ein literarisches Ereignis, nämlich den „Bloomsday“, deshalb gabs in den Tonspuren gerade eine Sendung über die Joyce Tochter Lucia, die an Schizophreinie gelitten und es daher nicht leicht hatte, zu hören.

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