Saisonstart in der Hauptbücherei mit Radek Knapps neuem Roman „Der Gipfeldieb“, moderiert von Günter Kaindlsdorfer, das wurde heute auch in Ö1 angekündigt, ein Grund wahrscheinlich, daß es sehr voll war, vielleicht , weil die anderen literarischen Veranstalter noch nicht begonnen haben, vielleicht hat Radek Knapp auch sehr viele Fans.
Er gilt ja allgemein als sehr humorvoller lustiger Autor, mir ist er vielleicht ein bißchen zu lustig, habe ich ja bekanntlichermaßen meine Probleme mit der Komik, die Dame, die gerne zu den literarischen Soireen geht und die ich öfter in der „Gesellschaft für Literatur“ treffe, erwähnte aber diesen Punkt und Günter Kaindlsdorfer, der mit ihm befreundet zu sein scheint, tat das auch.
Der neue Roman heißt „Der Gipfeldieb“ und handelt von einem gebürtigen Polen namens Ludwik Wiewurka, der wie Radek Knapp, als Kind nach Wien gekommen ist, wie Radek Knapp hat er eine besorgte Mutter und arbeitete auch als Heizungsableser.
Radek Knapp hat, wie Günter Kaindlsdorfer im Gespräch herausarbeitete, auch als Weihnachtsengel und Saunawart gearbeitet und ist manchmal am Kutschera-Markt als Obstverkäufer zu finden, das habe ich schon einmal gehört, vielleicht auch im ORF oder auf der Buch-Wien, etcetera.
Das letzte Mal als ich ihn lesen hörte, war übrigens auch in der Hauptbücherei, als Marlen Schachinger ihre neue Anthologie vorstellte und diesmal stellte sogar Günter Kaindlsdorfer die Frage nach der Autobiografie.
„Zu neunzig Prozent!“, antwortete der Autor und nicht wie andere, „Alles erfunden!“ und Radek knapp las dann drei interessante Stellen.
Zuerst eine Heizungsableserstelle, wo Ludwik in eine Wohnung geht und dort einen Esel findet, offensichtlich auch erlebt, dann besucht er seine Mutter, die ihm Palatschinken backt und ihm nach einer Weile erklärt, daß sie vor fünfzehn Jahren, als er noch nicht volljährig war, die Staatsbürgerschaft für ihn einreichte, jetzt soll er sie bekommen, dauert das wirklich so lang? Dafür hat sie ihm auch ein neues Hemd gekauft, weil er sonst nicht elegant genug ins Rathaus gehen würde.
Mit der Staatsbürgerschaft, kommt der Einberufungsbefehl, bei Radek Knapp, dem 1964 in Warschau geborenen, offensichtlich auch, er wird, wie er Zivildiener in einer Seniorenresidenz und vorher bekommt er noch bei einem seiner Hausbesuche vom Gimpfeldieb ein Stück von der hohen Tatra geschenkt.
Da könnte man natürlich fragen, von welchem Gipfel, denn dort gibt es ja einige, aber sonst erschien mir der neue Roman sehr spannend, es gab auch viel Applaus und wahrscheinlich lange Schlangen am Büchertisch.
Das was mir vielleicht ein bißchen zu lustig war, war die Anspielung, daß man als Heizungsableser sehr viel Trinkgeld machen kann, wenn man dafür falsche Zahlen in die Ablesungsprotokolle schreibt.
Aber es ist ein Buch, das ich gerne finden und lesen würde, mal sehen, ob es dazu kommt.
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