Literaturgefluester

2016-02-17

Innere und äußere Textvorstellungen

Filed under: Veranstaltungen — jancak @ 22:15
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Drei unterschiedliche Texte und Autoren wurden heute in der „Alten Schmiede“ von Renata Zuniga unter dem Motto „Literarische Erkundungen im Inneren und im Außen“ moderiert.

Die erste Autorin war die 1953 in Gleisdorf geborene Andrea Wolfmayr, mit der ich schon einmal bei den „Textvorstellungen“ gelesen habe.

Ihr Buch „Roter Spritzer“ ist voriges Jahr erschienen und jetzt schon wieder eine Publikation in der „Edition Keiper“ „Jane & Ich oder die Therapeutinnen“, ein etwas  sperrig klingender Titel, es handelt sich um eine Familiengeschichte, wie Renata Zuniga in ihrer Einleitung erklärte.

Drei Personen, ein Vater, die Mutter und die Tochter erzählen, die Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven und Andrea Wolfmayr merkte an, daß die Hauptprotagonistin die Tochter Dora ist,  ihren Weg gehen wird. Andrea Wolfmayr erklärte etwas von einer bewegungslosen Hand und dann noch, daß sie über Dora zwei weiterere Romane schreiben will, Dora mit dreißig-vierzig und dann noch zwischen sechzig und achtzig, beide werden wahrscheinlich auch bei „Keiper“ erscheinen und für den ersten hat sie lange gebraucht, beziehungsweise ihn schon vor langer Zeit geschrieben, bis er verlegt wurde.

Sie las  zwei Stücke, eine Art Traumsequenz der Dora, die zu ihrer Therapeutin Elfi geht und dann ein Stück der Mutter Vera, eine alkoholkranke Lehrerin, die über ihr Leben und über die Achtundsechziger Generation aus der sie stammt, resumiert.

Dann kam ein Sprung, nämlich der 1937 in Baden geborene Geologe, Peter Steiner, mit dem Andrea Wolfmayr, wie sie sagte, einmal vor dreiunddreißig Jahren gelesen hat.

Der Autor hat, wie er erklärte, die meiste Zeit seines Lebens im Ausland, Afrika, Süd- und Nordamerika, etcetera gelebt, dort als Geologe gearbeitet und dabei vierzehn Romane geschrieben.

Aus den letzten „Der Sandfallenbauer“ bei „Laurin“ erschienen, las er vor.

Da geht es um ein Ehepaar oder einen Mann, der ein Stück Land in Amerika bebauen will, aber von den Bibern, die dieses für sich zurückerobern, gestört wird.

Der letzte Autor war Paul Jaeg, der 1949 in Gosau geborene Verleger des „Arovell-Verlags“, der sich dort, das ist  eher ungewöhnlich, selbst verlegt und in „Als ich mir einen neuen Mond kaufte“, eine etwas märchenhafte Prosa und Gedichtesammlung vorlegte.

Zwei Prosatexte las er vor, dann kam eine Performance, denn er suchte sich eine Dame aus dem Publikum, drückte ihr einen Hammer in die Hand und ließ sie damit seine Gedichte über die Liebe, den Tod, etcerta, untermalen.

Seine Tochter wunderte sich in der Diskussion, daß die Texte so kurz und auch einfach wären und Paul Jaeg erklärte, daß er früher experimentell gewesen wäre, jetzt aber, für sein Publikum, einen Schritt zurückgegangen ist.

Dem  hat es, wie es schien gefallen, es gab viel Gelächter und drei sehr spannende Texte, die wieder einmal demonstrierten, wie vielfältig Literatur sein kann.

 

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