
lex liszt 12 / Verlagsleiter
Wegen Katharina Tiwald, die ich bei dieser IG-Autorenveranstaltung im Augarten Radius kennengelernt habe und Clemens Berger, der in den Tonspuren sein Portrait und einen Artikel im Standard hatte, bin ich heute ins Literaturhaus zu der Verlagspräsentation und dem Fest des burgenländischen Verlags gegangen.
Das war toll und auch wieder nicht. Auf jedenfalls wurde die Creme der Creme der burgenländischen Literatur vorgestellt. Die jungen und die alten Literaten.
Sie nehmen nämlich auch Debutromane und wollen den jungen Autoren ihre erste Veröffentlichung verschaffen, die dann, wie beispielsweise Clemens Berger, in die höherere Verlagswelt aufsteigen. Im Burgenland müßte man leben, da würde meine literarische Karriere vielleicht anders ausschauen und auch die älteren, wie Manfred Chobot, der heute morgen mit seinem „Genie und Arschloch“ im Leporello war.
Sieben Autoren haben ihre Texte gelesen, außer den schon genannten war noch Jutta Treiber da, die ihren sechzigen Geburtstag feierte und schon weit über zweitausend Lesungen absolviert hat.

Robert Frittum

Katharina Tiwald
Dann noch, außer Susanne Toth, ein paar jüngere Männer, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Einen würde ich als Talent bezeichnen, bei den anderen weiß ich es nicht.
Peter Wagner hat durch das Programm geführt. Nachher gab es ein Konzert und ein Buffet mit Speck, Braten und fetten Aufstrichen, nicht sehr passend zur Fastenzeit, aber sehr begehrt und so haben sich die Leute darum gedrängt, daß die Bibiane ihre liebe Not mit den Trinkern hatte und ich mich wieder einmal überessen habe.
Da Jutta Treiber Autogrammkarte aufliegen hatte, habe ich mir eine von ihr unterschreiben lassen, obwohl ich keine Autogrammjägerin bin und mit Manfred Chobot smallgetalkt.
Heinz Janisch habe ich gesehen, der mir sagte, daß er morgen nicht zu der Ohrenschmaus Besprechung kommen kann und Alfred hat sich mit einem Lehrer unterhalten, den wir immer bei der Auge Weihnachtsfeier treffen.
Alfred hat das Buch von Katharina Tiwald „Eine Messe für eine“ gekauft, das nächste Woche, im Kosmos-Frauenraum aufgeführt werden wird.
Ein tolles Fest, mit vielen Leuten und Dichtern, von denen ich schätzen würde, daß sie nicht so lang und so viel, wie ich schreiben.
Warum schaffen sie es und ich nicht, was mache ich nur falsch?, könnte man fragen. Ich tue es nicht. Denn ich habe meine depressive Phase überwunden und zu schreiben angefangen.
Die ersten eineinhalb Seiten zu dem Text mit dem vorläufigen Arbeitstitel „Wirtschaftsroman“ sind verfaßt, ein vorläufiges Konzept, sowie die ersten drei bis vier Szenen festgelegt.

Clemens Berger, Peter Wagner

Wollfgang Milldendorfer, Gerhard Altmann
Ich bin sehr fleißig und und nachdem ich am Vormittag sehr niedergeschlagen war, habe ich, nachdem dann alles unvermutet aus mir herausgeflossen ist, wieder gedacht, das ist jetzt die Chance auf den großen Roman und seine Entwicklung.
Denn wie es weitergeht, weiß ich noch nicht.
Das hängt auch von der Wirtschaftskrise ab. Nur soviel, daß ich es Episodenroman nennen würde, wie den „Ruhm“ von Daniel Kehlmann, kann ich schon sagen.
Es beginnt mit der Entlassung Sophie Hungers. Ich weiß, das hatte ich schon. Zum Beispiel in der „Begrenzten Frau“, soll aber geschichtenmäßiger weitergehen.
Sophie Hunger quizt zum Beispiel, liest ihre noch ungelesenen Bücher und denkt sich dabei ihre Geschichten aus.
Und am Donaukanal und im Rathauspark trifft sie nicht die berühmten Männer, sondern Hertha Werner, die sich rührend um ihre Enkelkinder kümmert, während die Tochter Valerie ihre Wohnung vermüllt und den ehemaligen Postbeamten Felix Harter, der als Securitymann vor ihrem Supermarkt steht.
So weit so gut und noch sehr unverbindlich, aber ich habe zu schreiben angefangen und gedacht, daß ich es kann und schon lange praktiziere und wenn es auch niemanden interessiert, ist es so.
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