
Norbert Lange
Das „Dichterloh-Lyrikfestival“ gibt es schon seit einigen Jahren in der „Alten Schmiede“, der „Priessnitz-Preisträger“ und Lyriker Michael Hammerschmied organisierte heuer sieben diesbezügliche Abende, von denen ich ich nur den letzten gehört habe, war ich doch am 13. 5, als das Thema „Abgesang und Endgesang“ lautete bei den „Wilden Worten“, bei „Liebe, abschied, existeznz“, habe ich im „Republikanischen Club“ aus der „Unsichtbaren Frau“ gelesen, am 15. 5. wollte ich eigentlich zur „Wldganspreisverleihung“ gehen und bin dann beim „Literarischen Lenz“ gelandet.
Das alles war geplant, den 16. 5 mit Heinz Janisch und Judith Nika Pfeifer hatte ich mir eingeplant, bin dann aber daraufgekommen, daß es, da es offensichtlich um Kinderlyrik ging, schon um fünf angefangen hat und da hatte ich eine Stunde und vorigen Montag, als es um das „weiter/über/setzen“ ging, wollte ich auch hin, da kam aber der Alfred aus Kuba zurück und sagte, „Gehen wir lieber zum „Umar“ Clamari essen!“ und am Dienstag, hätte mich Stefan Schmitzer dort vermutet, da gab es aber auch die „Westend-Lesungen“ und die wollte ich mir einmal ansehen, da ich ja am 16. Juli dort lesen, also wegen des Konkurrrenzprogrammes heuer nicht viel Lyrik und die „Etnopoesie“, das Werkportrait von Jerome Rothenberg, klang auf dem ersten Blick, weil der Dichter mir völlig unbekannt, auch nicht so interessant.
„Werch ein Iilltum!“, hätte Ernst Jandl wohl so ähnlich gesagt und der 1931 als Sohn jüdisch polnischer Einwanderer in New York Geborene, hat diesen auch auf Englisch übersetzt, so daß er in recht guten Deutsch dem alten Meister auch den Abend widmetete.
Der 1978 in Polen geborene und in Berlin lebende Norbert Lange hat moderiert und eingeleitet, sowie ein Gespräch mit dem Dichter geführt, der wie der alte Rühm, manche seiner Gedichte auch gesungen hat und eine sehr lebendige Art des Vortrages hatte. Es ging um den Holocaust und seine diesbezüglichen Erfahrungen. Einige seiner Gedichte hat er auch auf Jiddisch vorgetragen und ich bin, obwohl ich mir ja nicht sehr viel erwartet habe, sehr positiv überrascht worden.
Jerome Rothenberg, ein sehr kleiner, aber äußerst lebendiger Mann, war die Überraschung des Abends und seine Gedichte und sein Vortrag haben mich auch an Peter Henischs „Suchbild mit Katze“ erinnert, das ich gerade lese.
Interessant, daß es einer Frau im Publikum nicht so gefallen und sie die Gedichte oridnär gefunden hat, was, glaube ich, nicht stimmte und von den Veranstaltern auch entsprechend abgewehrt wurde. Der Autor selbst blieb dabei gelassen und meinte nur, daß der amerikanische Präsident, das wahrscheinlich auch wäre und am ehemaligen Büchertisch lag auch ein Heftchen auf, das wohl am dritten Abend „Zu Gast bei Lichterloh“ vorgestellt wurde, nämlich die „Grand Tour – Europa im Gedicht – eine Reise durch die junge Lyrik Europas mit Jan Wagner und Federico Ilatliano“ und ich habe zwar einiges vom heurigen Festival versäumt, am Schluß aber doch viel Interessantes mitbekommen und Norbert Lange hat zu Beginn das Publikum auch begrüßt und sich sehr gefreut, daß es an diesem Abend trotz Regenwetters in die „AS“ gekommen bin, die Abwahl der Regierung beziehungsweise des Bundeskanzler durch einen Mißtrauensantrag der SPÖ der von der Liste und jetzt und der FPÖ unterstützt wurde, hat er dabei vergessen, das war aber wohl Absicht, war doch die Lyrik das Thema des Abends.

Jerome Rothenberg
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