Nur wenige Dichter schaffen es mich so zum Lachen zu bringen wie Wilhelm Busch (neben ihm sicher noch Erich Kästner, der Busch einen seiner geistigen Großväter nannte). Bestens bekannt neben seinen Wort- auch die Zeichenkünste und wie gut hat es der Schreiberling, der mit der Fähigkeit gesegnet ist, das Seine selbst zu illustrieren – ein Pionier des Comics?!
Die Max und Moritz-Geschichten sind inzwischen deutsches Volksgut, aber auch andere Stoffe Buschs sind beachtenswert und daher darf ich euch am lyrischen Sonntag heute, mit Bildern, vom Unglücksraben Hans Huckebein zum Lachen und Nachdenken bringen.
Jetzt aber naht sich das Mahlheur,
Denn dies Getränke ist Likör.
Es duftet süß. – Hans Huckebein
Taucht seinen Schnabel froh hinein.
Und läßt mit stillvergnügtem Sinnen
Den ersten Schluck hinunterrinnen.
Nicht übel! Und er taucht schon wieder
Den Schnabel in die Tiefe nieder.
Er hebt das Glas und schlürft den Rest,
Weil er nicht gern was übrigläßt.
Ei, ei! Ihm wird so wunderlich,
So leicht und doch absunderlich.
Er krächtzt mit freudigem Getön
Und muß auf einem Beine stehn.
Der Vogel, welcher sonsten fleucht,
Wird hier zu einem Tier, was kreucht.
Und Übermut kommt zum Beschluß,
Der alles ruinieren muß.
Er zerrt voll roher Lust und Tücke
Der Tante künstliches Gestricke.
Der Tisch ist glatt – der Böse taumelt –
Das Ende naht – sieh da! Er baumelt.
»Die Bosheit war sein Hauptpläsier,
Drum«, spricht die Tante, »hängt er hier!«

Der aufmerksame Weinkenner wird erkannt haben, die Firma Niepoort aus dem Douro Tal hat sich dieser mahnenden Geschichte eines übermütigen Trinkers bedient und dieser ziert ihren Rotwein Fabelhaft. Einzelne Portweine sind nach Max und Moritz benannt und diese stolzieren über die Etiketten. Durch diesen kleinen Trick kann ich meine Freundin darüber hinwegtrösten, dass es heute kein Pessoa Gedicht gibt und trotzdem habe ich geschickt einen Portugalbezug hergestellt. Aber für die Auswahl eines passenden Pessoa Gedichts und vor allem das Auffinden einer anständigen deutschen Übersetzung brauche ich Muse und Muße, die momentan nicht vorhanden ist. Madame möge es mir nachsehen und ihr euch an Wilhelm Busch erfreuen.