Der schmale Grat

In der Literatur, wie im Humor, gibt es eine sehr feine Linie zwischen Kunst und Käse. Das gilt umso mehr für den Bereich der modernen Lyrik, nur dass der Käse dann meist Kitsch heißt. Wie kein Zweiter hatte Vicco von Bülow alias Loriot ein Gespür für diese Grenzen.

In Pappa ante portas schafft er es die überzogene Ernsthaftigkeit des Bildungsbürgertums bei einer Lesung eines angeblich wichtigen deutschen Lyrikers auf dessen augenscheinliche Selbstüberschätzung und seine Nonsense Werke prallen zu lassen. Dass das vorgetragene Gedicht Melusine inzwischen trotz seines offensichtlichen Schwachsinns ein Klassiker geworden ist, lässt einmal mehr erkennen wie gut es Loriot verstand die Grenzen zwischen Kunst und Quatsch, Humor und Albernheit auszuloten.

Kategorien Allgemein

Tilman berät als Rechtsanwalt Verlage, Autoren und andere Kreative im Urheber- und Medienrecht. Als Blogger hat er sich sowohl im Bereich der Literaturkritik als auch -vermittlung in der Branche einen Namen gemacht. Rechtsanwalt Winterling ist zudem als Jurymitglied (u.a. Hamburger Literaturförderpreise) und Moderator von Lesungen tätig, sowie gefragter Interviewpartner (u.a. Deutschlandfunk, Radio Eins), wenn es darum geht verständlich und unterhaltsam über rechtliche Themen und solche des Bloggens zu berichten.

Kommentare sind geschlossen.