Kein großer Stilist, ein solider, aber ein guter, ein sehr guter Geschichtenerzähler ist dieser Heinz Strunk und mit einem Humor gesegnet, der ihm nicht nur als Teil von Studio Braun und Fraktus einen Namen eingebracht hat, sondern auch als Autor des Bestsellers Fleisch ist mein Gemüse und der ebenfalls unterhaltsamen Die Zunge Europas oder Heinz Strunk in Afrika.
Immer handelte es sich um skurrile Geschichten, teils autobiographische Geschichten, mit einem Lacher pro Seite. Vergleichbar mit einem Tommy Jaud, Oliver Uschmann oder Hans Rath – nur besser geschrieben. Das neuste Werke nun also Junge rettet Freund aus Teich.
Mathias Halfpape ist der Junge, der sich später Heinz Strunk nennen wird und als spätpubertäre Version auch in Fleisch ist mein Gemüse vorkommt. Sozusagen ein literarisches Prequel des erfolgreichsten Buchs des Autors. Und dieses Buch beschäftigt sich daher auch mit dem Heranwachsen des Künstlers selbst. Die Kritiken sind sich weitgehend einig: ein tolles melancholisches Buch, ernst mit dem Humor des Kindes, das sich die Welt erst noch erschließt und selbst erklärt.
Leider waren mir die ersten 100 Seiten bereits zu langatmig und ließen das vermissen, was einen echten Strunk sonst ausmacht: Witz, der auf dem schmalen Grad zwischen brachial und feinfühlig, witzig und albern, wandelt. Stattdessen kurze “Kindersätze” und Belanglosigkeiten. Also: Abbruch.