Positiv überraschend scheint zunächst, dass die Wahl der Hauptperson(en) nicht wie sonst die typischen Klischees bedient: Peter Russel ist ein gealterter Schriftsteller und – immerhin ebenfalls nicht nach Klischee klingend – ehemaliger Softpornoregisseur. Doch anstatt gegenüber dem typischen Thriller-Hauptdarstellers im jungen bzw. mittleren Alter eine erfrischende Neuerung zu bieten und zu zeigen, dass auch mit Ende 50 das Leben noch interessant - und vielleicht in manchen Aspekten sogar interessanter als in jüngeren Jahren – sein kann, lässt Bear seine Hauptperson Russell immer wieder über Altersgebrechen, Verluste und ein an Durchschnittlichkeit gescheitertes Berufsleben lamentieren.
In zäher Weise plänkelt die Geschichte in den ersten zwei Dritteln des Buchs belanglos dahin. Was heraussticht, ist allenfalls die deplatziert wirkende und sich wiederholende Erwähnung des promiskuitiven umfangreichen früheren Sexuallebens von Russell und seine Wahrnehmungen von toten Menschen, die er sich allerdings jedes Mal so hartnäckig ausredet, dass es dem Leser – der genau weiß, dass die Wahrnehmungen stimmen und darauf wartet, dass Russell das endlich kapiert – massiv auf die Nerven geht.
Während der Leser also irritiert darauf wartet, dass Russell seine Wahrnehmungen ernst und die Handlung an Fahrt aufnimmt, wird Russell irgendwann plötzlich von den Ereignissen, die sich überwiegend unklar, zusammenhangslos und ohne Spannungssteigerung, entwickeln, überrumpelt.
An einer Stelle lässt Bear seine Protagonisten über dilettantische Schriftstellerei diskutieren; wenn bspw. Handlungsstränge nicht verknüpft würden, sondern und unfertig herumliegen blieben. Damit gibt er einen wohl ungewollten, aber geradezu zynischer Wink, für den er selbst genau der richtige Adressat ist - denn genau achtlos herumliegende Handlungssränge und nicht aufgelöste Ungereimtheiten machen das gesamte Buch zu einem Kunstfehler. Sofern man überhaupt von Kunst reden kann.
Das Ende ist kein unglaubhaft-naives Happy-End, doch mindestens ebenso unwillkommen: Greg Bear hinterlässt mit offengelassenen Fragen und einer Geschichte, die er unintelligent und unbefriedigend entwickelt hat, eine dumpfe Enttäuschung beim Leser.
Fazit:
Das Buch verdirbt derart die Stimmung, dass es das bisschen belanglose „Unterhaltung“, die es für den einen oder anderen bieten mag, niemals aufwiegen kann.
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