In Eine runde Sache reisen zwei Künstler aus zwei unterschiedlichen Jahrhunderten durch sprachliche und kulturelle Räume und sind immerzu in Bewegung. Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und jede Menge Politik sind die großen Themen des Romans, in dem sich die beiden Handlungsstränge gegenseitig spiegeln.
Zuerst schickt sich Tomer Gardi selbst, auf Deutsch verfasst, als literarische Figur mit dem sprechenden Deutschen Schäferhund Rex und dem Elfen- oder gar Erlkönig an seiner Seite auf eine fantastisch-abenteuerliche Odyssee. Slapstickartig, komisch und mit vielen unterschwelligen Nadelstichen peitscht der Wind in die Segel. Im zweiten Teil des Romans, übersetzt aus dem Hebräischen, folgen wir dem im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Maler Raden Saleh von Java durch Europa und zurück nach Asien – ein historischer Roman und zugleich ein Abbild unserer Zeit.
Virtuos spielt Tomer Gardi mit Sprachen. Mit all seiner Originalität und dem Überbordwerfen konventioneller Romankonzeptionen löst er auch die Krux mit der Wahl der Sprache, die sein literarisches Ich martert. Sagt es zu Beginn des Romans doch, »dass ich ein Idee für eine Geschichte habe, weiß aber nicht, ob ich es auf Hebräisch schreiben soll, oder auf meinem Deutsch. (…) Jeder Stimme wird ja was anderes und unterschiedliches Ausdrücken können. Andere und unterschiedliche Fantasien entwickeln, von andere und unterschiedliche Lebenserfahrungen erzählen können. (…) Und wie kann ich entscheiden?«
»Am Ende bleibt allein die Verblüffung, wie aus so vielen Ecken und Kanten eine derart fesselnde runde Sache werden kann.« (Judith Hoffmann, ORF)
»Ein vor Assoziationslust sprühendes Buch – und nicht zuletzt auch ausgesprochen unterhaltsam.« (Ulrich Noller, Deutschlandfunk)
»Anfangs wundert man sich über die Verschiedenheit, aber später erschließen sich die Parallelen: der Fremde, der die Heimat verlassen hat und nirgends richtig ankommt. Tomer Gardi fordert die Leser heraus. Es lohnt sich, sich diesen Themen zu stellen, vor allem auch der derzeit viel diskutierten Kolonialzeit.« (Lutz Balzer, Radio Schalom)
»Tomer Gardi hat auch in seinem dritten Buch lustvoll Formen und Genres zertrümmert. Aber er tut das nicht aus Zerstörungswut, sondern weil nur bei genauer Betrachtung der Einzelteile eine Chance besteht, das große Ganze zu erfassen. Ein Buch, das unfassbar großes Vergnügen bereitet. Und viel Stoff zum Nachdenken.« (Bernd Melichar, Kleine Zeitung)
»Dieser verrückte Roman ist nicht zu fassen. Aber er weckt Fragen, die in uns schlummern.« (Cornelia Zetzsche, Bayern 2 Kulturwelt)