Darkstars Fantasy News


22. Dezember 2019

Interview mit Nina Blazon
zu RABENHERZ & EISMUND

Category: News – Darkstar – 12:28

Rabenherz und Eismund

Windfrauen und Meeresgöttinnen, magische Raben und ein Land aus Eis und Schnee – Nina Blazons neuer Roman RABENHERZ UND EISMUND ist ein frostiges Wintermärchen.

Selbst stecke ich gerade mitten in der Geschichte der mutigen Mailin, die sich, um eine Freundin zu retten, ins sagenumwobene Reich des Winterkönigs aufmacht.

Wie immer verzaubert Nina Blazons Roman von der ersten Seiten an. Im Interview verrät sie, wie sich das Buch von ihren bisherigen Ausflügen in die Faunblut-Welt unterscheidet.

Acht Fragen zu „Rabenherz und Eismund“

Liebe Nina, welche Farben und Schlagworte fangen für dich die Atmosphäre von RABENHERZ UND EISMUND ein?

Eismeer, kristalliner Schnee und das blaue Schloss des Winterkönigs, Legenden von Windfrauen und Meeresgöttinnen. Nixen mit scharfen Zähnen, smaragdfarbenem Haar und das schimmernde Schwarz magischer Raben.

Last, but not least: drei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Schicksale sich zu einem neuen Muster aus Schwarz, Weiß und Rot verweben.

Was hat Dich zur Handlung des Buches inspiriert?

Märchen und Wintermythen verschiedener Kulturen und Länder! Ich liebe sie und lese sie gerne.

Die Idee hinter diesem Roman war, diese Wintermotive zu einem neuen, großen Märchen zu verbinden. Daher trifft man im Buch mythische Gestalten aus den Inuit-Kulturen ebenso wie die keltischen Schicksalsfrauen, Grimmsche Märchenmotive und auch sibirisch-schamanistische Elemente.

An vielen Stellen ist „Rabenherz und Eismund“ aber auch eine Verbeugung vor Hans Christian Andersen und dem Märchenerzähler meiner Jugend: Peter S. Beagle. Nicht umsonst tauchen in „Rabenherz und Eismund“ magische Einhörner auf – und auch die „Drei Damen im Abendrot“ geistern zwischen den Zeilen.

Was magst Du an Deiner Hauptfigur am liebsten?

Besonders mag ich Mailíns Pioniergeist und ihren analytischen, scharfen Verstand, ihre Art, alles sehr genau zu hinterfragen, bevor sie sich aufs Eis wagt. Und auf der anderen Seite – fast ein Widerspruch zu ihrer Vorsicht und Vernunft – ihr wildes, verwundetes Herz und ihre glühende Sehnsucht, die sie dazu bringt, immer weiter sehen zu wollen als andere.

Inwiefern unterscheidet sie sich von Jade, Summer, Canda, Liljann und Tajann?

Rabenherz und Winter

Ich glaube, der größte Unterschied ist, dass die meisten meiner bisherigen Figuren ihre Schicksalsschläge, Verluste und Lebenslektionen erst im Verlauf der Handlung durchleben und gerade daran wachsen.

Mailín dagegen hat zu Beginn des Romans ihre Verluste bereits in Kinderjahren durchlitten. Sie hat so gut wie jeden, den sie liebte, an die Eiswinter ihrer Kindheit verloren, kennt alle Facetten des Schmerzes, Hunger, Kälte und Entbehrungen – all diese Erfahrungen haben sie bereits zu der vernünftigen und etwas spröden Person gemacht, die der Leser am Anfang des Buches kennenlernt.

In einem gewissen Sinn ist sie also schon „fertig“, das ist ihre Stärke und gleichzeitig ihre Schwäche. Nicht umsonst ist ihre „Farbe“, die ich ihr im Roman als „Charakterfärbung“ gebe, das illusionslose Rabenschwarz der klugen, misstrauischen Totenvögel.

Anders, als es bei Jade, Canda & Co. war, begleiten wir Mailín als Leser dabei, wie sie sich zu sich selbst zurückwagt und dabei Schicht um Schicht ihrer alten Erfahrungen loslässt.

In welche Gegenden deiner Faunblut-Welt entführst du uns diesmal?

In einen Teil des Nordlands, der weitab von den wilden und unerforschten Gefilden der Tierläufer liegt, in denen ein Teil von „Ascheherz“ spielt.

Die Stadt heißt Falún und ist gut angebunden an den Handel und den Austausch mit den Städten im Süden. Man kennt hier das Grauland, Maymara, die südlichen Inseln und andere Orte der Faunblut-Welt, aber die einzige Bedrohung, die hier herrscht, sind die eisigen Winter.

Hat dich das Schreiben dieses Buches auf eine Art und Weise gefordert, wie das zuvor noch nicht der Fall gewesen ist?

Da ich mich bei diesem Roman stark an Figuren- und Erzählstrukturen sowie der Symbolsprache von Märchen orientiere, war es eine neue Herausforderung, diese klassischen Motive so umzusetzen, dass sie sich schlüssig in die Fantasywelt des Faunblut-Universums einpassen.

So habe ich zum Beispiel auch die mythische Welt der Zorya, die in der Faunblut-Welt als Todesfrauen die Menschen mit einem Kuss ins Jenseits geleiten, auf märchenhafte erweitert und um neue Figuren ergänzt.

Es hat viel Spaß gemacht – und ich habe während des Schreibens und Recherchierens selbst noch einmal sehr viel über die innere Dynamik von Märchen und Mythen gelernt.

Ein kleiner Ausblick in die Zukunft: Woran arbeitest Du als Nächstes?

Lieber Christian, darüber können wir beide ja bald ganz offiziell mehr berichten. ;-)

Ab Januar planen wir ja gemeinsam ein ganz ungewöhnliches und experimentelles Märchenprojekt mit dem Drachenmond-Verlag und ich freue mich schon sehr aufs Schreiben.

Und die Off Topic-Frage: Wenn du vier fiktive oder historische  Persönlichkeiten auf einen Nachmittagsplausch einladen könntest, für wen würdest du dich entscheiden?

Gleich vier? Okay, mal sehen …

Ich würde mich für historische Persönlichkeiten aus verschiedenen Epochen entscheiden, und zwar für die Schriftsteller Mary Shelley, Theodor Storm, Ivan Turgenjew und Guy de Maupassant.

Ich fände es wunderbar, mit ihnen bei einem Nachmittagstee über klassische Schauermotive zu sprechen, über das Thema Furcht – und darüber, was sie dazu bewegt hat, über genau solche Dinge so virtuos und tiefgründig zu schreiben.

Vielen Dank!

Mehr über Nina Blazon erfahrt ihr auf ihrer Website.

Das neue Buch online bestellen: Rabenherz und Eismund.

3. Dezember 2019

Sherlock Holmes meets Hänsel & Gretel

Category: News – Darkstar – 08:00

The Case of the Spellbound ChildHeute erscheint THE CASE OF THE SPELLBOUND CHILD – der bereits vierzehnte Roman aus Mercedes Lackeys Elemental Masters-Serie.

In der von Märchen inspirierten Gaslight-Fantasy geht es diesmal nach Dartmoor – und Mercedes Lackey spielt offenbar mit den Motiven des „Hänsel & Gretel“-Märchens.

Darauf lässt jedenfalls die Inhaltsbeschreibung von THE CASE OF THE SPELLBOUND CHILD schließen:

While Sherlock is still officially dead, John and Mary Watson and Nan Killian and Sarah Lyon-White are taking up some of his case-load–and some for Lord Alderscroft, the Wizard of London.

Lord Alderscroft asks them to go to Dartmoor to track down a rumor of evil magic brewing there. Not more than four hours later, a poor cottager, also from Dartmoor, arrives seeking their help. His wife, in a fit of rage over the children spilling and spoiling their only food for dinner that night, sent them out on the moors to forage for something to eat. This is not the first time she has done this, and the children are moor-wise and unlikely to get into difficulties. But this time they did not come back, and in fact, their tracks abruptly stopped „as if them Pharisees took’d ‚em.“ The man begs them to come help.

They would have said no, but there’s the assignment for Alderscroft. Why not kill two birds with one stone?

But the deadly bogs are not the only mires on Dartmoor.

Kennt ihr die Reihe?

Die Romane zeichnen sich dadurch aus, dass sie alle für sich allein stehend gelesen werden können, dass sie in einem phantastisch verfremdeten Viktorianischen Zeitalter spielen – und jeweils einen Märchenplot neu interpretieren.

Die Figuren der Reihe können meist Elementar-Magie beschwören. Seit einigen Bänden spielen die Figuren aus der Sherlock Holmes-Reihe tragende Rollen.

Mir haben die vorangegangenen Bücher der Serie unterschiedlich gut gefallen und ich habe die letzten paar (noch) nicht gelesen. THE CASE OF THE SPELLBOUND CHILD macht mich aber wieder richtig neugierig auf die Reihe.

Wie sieht das bei euch aus? Werdet ihr das neue Buch lesen?