Ferdinand Wedler
Vita
Studium in Mannheim und Lyon, lebt und arbeitet bei Heidelberg. Seit 2004 ist er als freiberuflicher Illustrator tätig, die Bilder werden am Grafiktablett digital erstellt. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in der redaktionellen Illustration für Zeitschriften und Zeitungen, etwa für die taz. Wedler gestaltete außerdem für den Pop-Verlag mehrere Buchcover und Gedichtbände. Daneben ist er für weitere Verlage und Spielehersteller als Illustrator tätig. So erschienen seine Illustrationen in den ersten beiden Ausgaben einer Spielereihe des Bucher-Verlags („Kennen Sie Dresden?“ und „Kennen Sie München?“). Seine Postkarten sind unter anderem bei Kettcards erhältlich.
Die Bilder von Ferdinand Wedler sind sehr stark stilisiert. Jedes Sujet ist auf seine Umrisse reduziert – Linien ohne Details. Vor diesem Hintergrund wird klar, weshalb Wedler sein Angebot an Illustrationen unter den lateinischen Titel „Lineamentum“ gestellt hat, was mit Umriss, Kontur, Skizze oder Strichzeichnung zu übersetzen ist. Der Verzicht auf Farben und Details lässt dem Betrachter sehr viel Spielraum für eine eigene Sichtweise auf den dargestellten Inhalt. Dennoch gelingt es dem Zeichner, eine Stimmung zu erzeugen – die Personen sind nicht nur neutrale Strichmännchen, die Gegenstände keine einfachen Piktogramme. Die Bilder haben vielmehr ihre eigene Atmosphäre und erzählen eine Geschichte, die diese Dinge und Personen miteinander in Beziehung treten lässt. Letztlich bleiben aber die Konturen immer auch Metaphern, die über sich hinausweisen.
In der Zeitschrift "Dichtungsring" nennt Prof. Uli Rothfuss die Bilder "nicht bloße Illustrationen, sondern poetische Hinzufügungen, Findlinge in der Flut der Bilder unserer heutigen Zeit".