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Redaktion: 

Olivetti Lettera 32

„Kaum zu glauben, aber wahr: Noch heute schreibt ein modern lebender, 41-jähriger Autor seine Romane an einer Olivetti Lettera 32. Wohlgemerkt täglich zwei Seiten. Noch erstaunlicher wirkt dies, wenn man sich vergegenwärtigt, dass ein Grossteil seiner Werke von der Allgegenwart moderner Medien durchdrungen ist. In «Der Kameramörder» werden Kinder dabei gefilmt, wie sie von Bäumen in den Tod springen, in «Lisa» (2011) berichtet ein Ich-Erzähler via Internetradio des Nachts von seiner bedrohlichen Einsamkeit inmitten einer verlassenen Waldhütte. Thomas Glavinic, ein Vielschreiber und bei Lesungen gern ein Agent provocateur, versteht sich darauf, in und mit Widersprüchen zu leben.“

Björn Hayer hat die Bamberger Poetikvorlesung von Thomas Glavinic gelesen, die kürzlich unter dem Titel «Meine Schreibmaschine und ich» erschienen ist und kommt heute in der NZZ zu einem klaren Urteil:

Man liest sich „denn auf weite Strecken durch eine Melange ermüdender Plattitüden. Sätze wie «Es geht darum, eine Einheit zwischen der eigenen Persönlichkeit und dem Text herzustellen», «Ich schreibe über alles, was ich bin, ohne es zu kennen» oder «Schreiben ist etwas für klare Köpfe» muten teilweise nicht nur ungewollt paradox an, sie zeugen auch von einer enttäuschenden Sprachlosigkeit, der eigenen Komposition Sinn und Namen zu geben. Für eine poetologische Reflexion ist dies unausgegorene Gerede einfach zu wenig.“

Thomas Glavinic: Meine Schreibmaschine und ich. Hanser Verlag.

Leseprobe.

 

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