Finding Vivian Maier
Selbstportrait im Spiegel (aus dem Film "Finding Vivian Maier")
Susann S. Reck weist auf der website von AVIVA auf den Ende Juni anlaufenden Dokumentarfilm „Finding Vivian Maier“ von Charlie Siskel und John Maloof (Kinostart 26. Juni 2014) hin:
„Einen Teil von Vivian Maiers fotografischem Werk, eine Kiste voller Negative, entdeckte John Maloof bei einer Auktion in Chicago. Maiers Wohnung war aufgelöst worden, sie selbst lag im Krankenhaus und starb einige Zeit später.
Die Ersteigerung der Kiste ist nur eine von vielen Merkwürdigkeiten, die sowohl Vivian Maiers Leben als auch die an Magie grenzende Entdeckung nach ihrem Tod durchziehen. Es kann kein Zufall sein, dass die Negative an den Richtigen gerieten und Maloof zu einem Verwalter ihres Werkes wurde, der so wunderbar zwanghaft agierte, wie sie selbst. Einmal vom künstlerischen Wert seiner Entdeckung überzeugt, setzte er alle Hebel in Bewegung, um der Fotografie und auch dem Menschen Vivian Maier gerecht zu werden. Letzteres allerdings erwies sich als schwierig, eine weitere Merkwürdigkeit im Zeitalter totaler Datenerfassung und vermeintlicher Transparenz. Hätte sich Maloof mit den Ergebnissen erster Suchanfragen begnügt, hätte es den Film wohl nie gegeben. Der Name Vivian Maier sagte Google nichts. John Maloof hingegen kam, angefixt von der Schwierigkeit seiner Unternehmung, etwas über die Fotografin der ersteigerten Negative zu erfahren, in den Besitz ihres gesamten Nachlasses. Er drehte buchstäblich jedes von Maier aufbewahrte Busticket zweimal um, fand jedoch weder hilfreiche Tagebücher noch aufschlussreiche Briefe. Nicht einmal auf die Eltern von Vivian Maier gab es Hinweise. Eine Telefonnummer schließlich brachte ihn mit einem der Kinder in Verbindung, um die sich Maier einst gekümmert hatte. Die Spur eröffnete den Zugang zu einem Teil ihres Lebens, auf den sich der Dokumentarfilm maßgeblich stützt.
Maloof organisierte eine erste Ausstellung in Chicago, die Maier und ihre Fotografien schlagartig ins öffentliche Bewusstsein katapultierte.“
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