città invisibili
Ausstellungseröffnung. Foto: Andreas Vormayr (Quelle: grazmuseum)
Eine Hommage à Italo Calvino ist die aktuelle Ausstellung über unsichtbare Strukturen von Städten und Welt-Poemen im grazmuseum.at:
Sie seien ein „letztes Liebesgedicht an die Stadt“ sagte der vor drei Jahrzehnten in Siena verstorbenen Italo Calvino über seine „città invisibili“. Heute zählen Die unsichtbaren Städte zu den „klassischen“ Texten zur Stadt. Bei seinem Erscheinen nannte Pier Paolo Pasolini Le città invisibili ein Buch von „absoluter Schönheit“. Nach wie vor berühren Calvinos Sätze, wie: „Es ist mit den Städten wie mit den Träumen [...] Städte wie Träume sind aus Wünschen und Ängsten geformt.“
Die unsichtbaren Städte variieren in Form von 55 gleichermaßen phantastischen wie minutiösen Stadt-Sinnbildern, die 11 Themenkreisen (wie „Die Städte und der Himmel“ oder „Die Städte und die Augen“) und 9 Zyklen zugeordnet sind, die paradoxen Themen des Urbanen zwischen idealer und realer Stadt, und damit Themen des menschlichen Zusammenlebens.
Die Ausstellung „Die Hölle der Lebenden“ geht vom vielzitierten Ende der „città invisibili“ aus, in dem Marco Polo zum Kaiser von China sagt: „Die Hölle der Lebenden ist nicht etwas, das erst noch kommen wird. Wenn es eine gibt, ist es die, die schon da ist, die Hölle, in der wir jeden Tag leben, die wir durch unser Zusammensein bilden.“ Calvinos Weg aus dem jeweils gegenwärtigen Inferno ist Marco Polos Rat, „zu suchen und erkennen zu lernen, wer und was inmitten der Hölle nicht Hölle ist, und ihm Dauer und Raum zu geben.“
Kurator: Otto Hochreiter | Kuratorische Mitarbeit: Annette Rainer & Christina Töpfer | Ausstellungsassistenz: Franziska Schurig | Sprecher: Ernst M. Binder | Ton: Dominic Zimmel | Gestaltung: look!design | Technische Leitung: Jürgen Ulrych und Team
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