Fix Zone

Genschel & Schittko.

Redaktion: 

Hartz IV, Kneipenszenen und die Poesie der Autokorrekturfunktion

Dienstag, 28. Februar 2017, 20 Uhr
Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21, 18057 Rostock
Clemens Schittko & Mara Genschel: Eine ganz normale Lesung
Eintritt: 10,- € / erm. 6,- €

Mit radikaler Lyrik gegen das System: Clemens Schittko und Mara Genschel stellen im Literaturhaus Rostock ihre neuen Bücher vor. »Eine ganz normale Lesung« kündigen sie an – das ist zum einen dem Titel von Schittkos neuem Lyrikband  geschuldet, der Ende 2016 erschienen ist (»Ein ganz normales Buch«, freiraum-verlag, Greifswald).  Doch es spricht auch für eine kritische Haltung dieser beiden gegenüber einem Betrieb, der von Autoren immer mehr Flexibilität, das Einlassen auf experimentelle Formate (zum Beispiel Dichterlesungen in öffentlichen Verkehrsmitteln), mediale Präsenz und Selbstvermarktung fordert.  
 
An diesem Abend werden Schittko und Genschel ihr Normalformat einer Lesung definieren:  
 
»Genschel setzt auf (…) die Abwehr aller gefälligen Literaturrituale, auf Poesie als Störfall.« (Michael Braun, DIE ZEIT)   »Clemens Schittko streckt der Welt den Mittelfinger entgegen: Der Literaturbetrieb, die Massenmedien, Politiker, und immer wieder das ›Schweinesystem‹, der Kapitalismus als Grundübel der Menschheit, Schittko klagt sie alle an.« (André Hatting, Deutschlandradio Kultur)  
 
Wer bereit ist, sich stören zu lassen, wer Gedichten zugesteht, von Hartz IV, Kneipenszenen und der Poesie der Autokorrekturfunktion zu handeln, der ist bei der »ganz normalen Lesung« dieser beiden bemerkenswerten Gegenwartsdichter richtig.
 
Clemens Schittko (c) Wolfgang Kühn Clemens Schittko, geboren 1978 in Berlin (Ost), ist ausgebildeter Gebäudereiniger und Verlagskaufmann und lebt in Berlin. Er arbeitete u. a. als Fensterputzer, Lektor, Beifahrer, Kirchwart, Friedhofsgärtner und Barkeeper. Er ist Mitherausgeber des »Schwarzbuchs der Lyrik 2016«. Zuletzt erschien von ihm »Ein ganz normales Buch« im freiraum-verlag (2016). Clemens Schittko wurde ausgezeichnet mit dem »lauter niemand preis für politische lyrik« 2010.  
 
Mara Genschel (c) Thomas Langdon Mara Genschel, geboren 1982 in Bonn, lebt in Stuttgart. Nach dem Gedichtband »Tonbrand Schlaf« und dem Künstlerbuch »Vom Nachtalpenweg« startete sie 2012 ihr eigenes Publikationskonzept Referenzfläche, in dem sie Texte mit handschriftlichen und anderen manuellen Eingriffen realisiert und in kleinen Auflagen zum Selbstkostenpreis vertreibt. In Rostock stellt sie ihr neues konzeptuelles Gedicht »cute gedanken« (ersch. bei roughbooks) vor. Mehr von Mara Genschel unter https://referenzflaeche.com/ und https://hoeherevasen.wordpress.com/  
 

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