Unlesbare Zeichen
Ausstellungseröffnung »Die Bibliothek der unlesbaren Zeichen« am 20. August 2017 im Rahmen des Kunstfests Weimar in den Räumen und auf dem Gelände der Weimarer Universitätsbibliothek. Den Festvortrag hält der Berliner Kulturwissenschaftler und Philosoph Joseph Vogl. Der Künstler Axel Malik wird die Vernissage mit einer Schreibperformance abschließen.
Seit 1989 schreibt Axel Malik Tag für Tag. Millionen von einzigartigen, sich zu komplexen Schreibspuren verdichtenden Zeichen dokumentieren ein Projekt, das Malik als »skripturale Methode« bezeichnet. Seine Schriftzeichen sind nicht Symbol, beruhen auf keinem Code. Sie bilden einen unlesbaren Text, der nichts zu bedeuten scheint. Bei näherer Betrachtung lässt sich jedoch eine differenzierte und präzise Struktur erkennen: zwischen Schrift und Malerei, nicht zu entschlüsseln – und gerade deshalb faszinierend und erstaunlich konkret.
Ein Ausgangspunkt für diese Ausstellung besteht in einigen Blättern im Goethe’schen Nachlass, in denen Goethe sich – im Umkreis der Arbeiten an der Gedichtsammlung »West-östlicher Divan« – an arabische und persische Schriftzeichen angenähert hat. Die Reproduktion eines solchen Blattes stellt für Axel Malik schon seit mehr als 20 Jahren eine Inspirationsquelle dar. In der Universitätsbibliothek werden eine ganze Reihe von hochwertigen Reproduktionen von handschriftlichen Blättern Goethes aus den Jahren 1815 und 1816 gezeigt – direkt vis-à-vis werden Arbeiten Maliks hängen, die auf die Blätter Goethes Bezug nehmen.
Weitere Informationen finden sich auf den Internetseiten des Kunstfests Weimar: http://www.kunstfest-weimar.de/
Neuen Kommentar schreiben