Gedichte über Berlin
Am 20. November erscheint Moyshe Kulbak CHILDE HAROLD AUS DISNA Gedichte über Berlin in der edition fotoTapeta.
Der Gedichtzyklus Childe Harold aus Disna. Gedichte über Berlin ist eine Wiederentdeckung. Geschrieben ab 1928 blickt Moyshe Kulbak darin auf die Zeit zurück, die er Anfang der 1920er Jahre in Deutschland lebte. Das Epos erinnert in Stil und Ton an Heinrich Heines Deutschland, ein Wintermärchen, und mitunter auch an Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz. »Poetisch, spöttisch, episch«, so beschreibt die Übersetzerin Sophie Lichtenstein den Gedicht-Zyklus von Moyshe Kulbak über seine Lehr- und Wanderjahre in Berlin. Die Erstausgabe von Disner Childe Harold erschien 1933 im Minsker Melukhe-farlag.
Moyshe Kulbak, geboren am 20. März 1896 in Smorgon bei Vilnius, ist am 29. Oktober 1937 in Minsk gestorben. Der weißrussisch-litauische Dichter schrieb in jiddischer Sprache und galt in den 1920er und 1930er Jahren als eines der größten Talente der modernen jiddischen Literatur. Kulbak war Dichter, Schriftsteller und Theaterautor. Er arbeitete als Lehrer und Übersetzer, lebte in Minsk, Vilnius und Berlin und war Vorsitzender des PEN-Zentrums für jiddische Literatur. Im September 1937 wurde Kulbak verhaftet und kurze Zeit später nach einem stalinistischen Schauprozess hingerichtet. In deutscher Übersetzung sind bisher drei seiner Prosawerke, Meshiekh ben Efraym, der erste Band von Di Zelmenyaner und Montag. Ein kleiner Roman (2017), erschienen.
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