Hoppes Poetik
Entlegen erschienen und trotzdem den Hinblick wert:
„In ihrem die Kölner TransLit eröffnenden Poetikvortrag, der in dieser Dokumentation nun erstmals abgedruckt ist, spricht Felicitas Hoppe über das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Vor allem aber reflektiert sie Spezifika unterschiedlicher medialer Kunstformen, vor allem die der Musik und die der Bilder, des Stummfilms oder des Comics. Auf ihre Ausführungen zu Was ich auch gern könnte folgt Antje Arnolds Essay Konträr oder komplementär? Überlegungen zum Medienwechsel in „Hoppe“ und „Felicitas Hoppe sagt“, der auf das Gespräch zwischen Felicitas Hoppe, Oliver Held und Thomas Henke am zweiten TransLit-Abend aufbaut. Arnold zeigt, dass sich trotz der Besonderheiten, die mit dem Medienwechsel einhergehen, Bild und Schrift komplementär zueinander verhalten. Felicitas Hoppe sagt sei ein Kunstwerk, in dem die in Hoppe realisierte Poetik konsequent in das Medium Film transportiert werde.
Beim anschließenden, von Monika Schausten moderierten Gespräch zwischen Felicitas Hoppe und Karlheinz Koinegg handelt es sich um eine von den Beteiligten überarbeitete Version des dritten TransLit-Abends, in dessen Zentrum intertextuelle und intermediale Verarbeitungen des Nibelungenlieds standen. Was bei der Transformation dieses hochmittelalterlichen Textes in heutige Prosa (Hoppe) beziehungsweise Illustration (Koinegg) geschieht und wie beide Medien voneinander profitieren können, offenbart der Austausch zwischen Schriftstellerin und Illustrator eindringlich.
Im abschließenden Beitrag mit dem Titel Ilf und Petrows Reiseroman reloaded: Die Reise durch Amerika geht Torsten Hahn Felicitas Hoppes, Alexej Meschtschanows und Jana Müllers Reise durch die fremde Fiktion von Das eingeschossige Amerika nach, um zu zeigen, dass diese mit ihrem Weblog auf leisere, aber vielleicht auch deutlichere Weise als Jean Baudrillard in Amérique (1984) Simulation evident machen. Dabei bezieht er ebenso das Gespräch der drei KünstlerInnen am vierten und letzten TransLit-Abend mit ein wie eine unveröffentlichte Poetikvorlesung, die Hoppe im Herbst 2016 an der Universität Heidelberg gehalten hat.“
TransLIT2: Felicitas Hoppe, herausgegeben von Christof Hamann und Monika Schausten, Institut für deutsche Sprache und Literatur I der Universität Köln, Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner, Köln 2018.
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