Manhattan Transfer
Portrait John dos Passos (Quelle: wikipedia)
Derzeit nachzuhören via radiohörer (weil kürzlich wieder gelaufen auf SWR 2):
„Drei Möwen kreisen über den zerbrochenen Kisten, den Orangenschalen und verfaulten Kohlköpfen, die sich zwischen den rissigen Planken heben und senken, und die grünen Wellen schäumen unter der Rundung des Bugs, als die Fähre, hin und her geworfen von der Strömung, klatschend und gurgelnd das Wasser zerteilt, schlingert und gemächlich am Anleger zur Ruhe kommt. Mit Kettengeklirr wirbeln handbetriebene Winschen. Sperrgitter werden hochgefahren, Füße überschreiten den Spalt, Männer und Frauen quetschen sich durch den nach Dung stinkenden hölzernen Tunnel des Fährhauses, dicht an dicht, wie Äpfel, die durch den Trichter in die Mostpresse gedrückt werden.“
Mit der Neuübersetzung von „Manhattan Transfer“, als Buch im Rowohlt Verlag erschienen und als Hörspiel von Südwestrundfunk und Deutschlandfunk urgesendet, wurde 2016 ein moderner Klassiker der Welt- als Großstadtliteratur wiederentdeckt.
Neuübersetzung und Hörspielfassung wurden von der Kritik gefeiert. Der Roman schildert die Geschichte von New York City zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dos Passos erzählt in Zeitsprüngen und über die Jahre hinweg von technischem Fortschritt, dem Kampf um sexuelle Freizügigkeit und Frauenrechte, Geld und politischer Macht, den Verlockungen der Unterhaltungsindustrie und von der Scheinheiligkeit der Prohibitionszeit.
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„Manhattan Transfer“
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von John Dos Passos
Aus dem Englischen von Dirk von Gunsteren
Director's Cut
Mit: Stefan Konarske, Maren Eggert, Max von Pufendorf, Ulrich Noethen, Andreas Pietschmann, Milan Peschel, Dörte Lyssewski, Sophie Rois u. a.
Hörspielbearbeitung: Leonhard Koppelmann, Hermann Kretzschmar
Komposition: Hermann Kretzschmar
Regie: Leonhard Koppelmann
(Produktion: SWR/DLF 2016)
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