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Das Meer und der Norden     Streifzüge von Küste zu Küste     von Charlotte Ueckert
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Das Meer und der Norden     Streifzüge von Küste zu Küste     von Charlotte Ueckert
Kritik

Berechnungsverfahren und Sprache: Chomsky

Hamburg

Noam Chomsky muß man kaum vorstellen – Denker der Idee einer generativen Universalgrammatik, knapp zusammengefaßt, dazu unermüdlich interventionistisch agierender Denker, der ohne elitären Gestus zeigt, was man sehen kann, wenn man es sehen will, wer die Seite des öffentlichen Intellektuellen kennenlernen will, sei unter anderem auf seine Diskussion mit Foucault verwiesen.

 

 

In seinem neuen Band stellt er die Frage: Was für Lebewesen sind wir? Und natürlich beantwortet er sie nicht naiv, sondern setzt scharfe Akzente, vor allem als Theoretiker der Sprache, die er wie ihre Rolle bei der Frage nach dem, was der Mensch sei, scharf nochmals umreißt. Dabei ist vieles Reprise, natürlich, der 1928 geborene Chomsky blickt aber pointiert und agil zurück. Was ist Sprache, welche „Berechnungsverfahren” bietet und erfordert sie, inwiefern ist dieses „per definitionem eine generative Grammatik”, inwiefern verweisen Lineares und hierarchische Strukturen aufeinander, was unterscheidet aber auch die „lockeren Assoziationen” von Schimpansen von Sprache? Und wie leidet Sprache und in der Folge das Denken unter einem restringierten Einsatz? – Hier geht es mit Adam Smith ins Politisch-Sozialkritische.

Daß manchmal der Plauderton hilft, manchmal aber auch stört, sei nicht verschwiegen, dennoch ein schöner, aufschlußreicher Band zu wesentlichen Fragestellungen.

Noam Chomsky
Was für Lebewesen sind wir?
Aus dem Amerikanischen von Michael Schiffmann
Suhrkamp
2016 · 248 Seiten · 26,00 Euro
ISBN:
978-3-518-58694-5

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