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Politische Poesie

Redaktion: 

Marie-Luise Knott bespricht aktuell im Deutschlandfunk die Anthologie politischer Poesie des 20. Jahrhunderts von Joachim Sartorius und zitiert ihn:
"Ich habe ja Enzensberger eigentlich immer widersprochen, dass es eine poetische internationale Sprache gibt. Aber wenn man das Kapitel Afrika anschaut, dann ist das schon interessant. Es gibt Gedichte, die man sehr stark eigentlich nur verstehen kann, weil sie so viele Metaphern, so viele Bilder, auch so viel Surrealismus haben, dass man sagt, aha, das kommt jetzt doch aus einer Gegend, die nicht unbedingt Mitteleuropa ist. Auf der anderen Seite gibt es aber auch in dem Afrika-Kapitel Gedichte zum Beispiel von diesem Dennis Brutus, die auch in jedem anderen Gefängnis der Welt hätten geschrieben werden können."

Marie Luise Knott weiter:  „Ob Langgedicht, Sonett oder reimloser Kurzvers - jedes Gedicht ist auf seine Weise "eine Schule der Güte, Sühne, Reue und Vergebung", wie es der polnische Dichter Herbert einmal formulierte. Der gesamte Band ist von dem Gedanken beseelt, dass, indem wir uns die Geschichten dieses Jahrhunderts der Extreme wieder und wieder erzählen, es uns vielleicht möglich wird, uns damit abzufinden, dass sich das alles ereignet hat. Dazu liefert Sartorius mit seinem Handbuch einen grandiosen Beitrag.“

Joachim Sartorius (Hrsg.): "Niemals eine Atempause. Handbuch der politischen Poesie im 20. Jahrhundert". Kiepenheuer und Witsch, Köln 2014.

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