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Hundertvierzehn | Bericht
Nightride mit Kenzaburō Ōe

Happy Birthday, Ōe-san! Am 31. Januar wird Kenzaburō Ōe 81 Jahre alt. Wir gratulieren!

 
Kenzaburō Ōe

Kenzaburō Ōe, geboren 1935 auf der Insel Shikoku, Romanistik-Studium an der Tokyo University. Abschluss mit einer Arbeit über Sartre, schrieb Essays, Geschichten und Romane. Mit 23 Jahren erhielt Ōe den renommierten Akutagawa-Preis, es folgten zahlreiche weitere Auszeichungen – darunter 1994 der Nobelpreis für Literatur. Ōe lebt in Tokyo. Zuletzt ist von ihm der Roman ›Sayonara, meine Bücher‹ erschienen.

Kenzaburō Ōe kommt aus Berlin, um in Frankfurt aus ›Tagame. Berlin - Tōkyō‹ zu lesen – den Roman, den er 1999/2000 in Berlin geschrieben hat, als er als Samuel Fischer-Gastprofessor im Wissenschaftskolleg wohnte. Schon kurz hinter dem Bahnhof stecken wir fest, von tausend Dienstwagen in Schwarz umringt. Die Deutsche Bank fährt heim. Und gebaut wird – die Welt draußen ist taghell erleuchtet, der Nachthimmel voller Kräne.

Ōe erzählt von seinen Protesten gegen die Verfassungsänderung in Japan, die mehr als eine bloße Selbstverteidigungsarmee zulassen soll. In Tōkyō spricht er dauernd auf Demonstrationen der Friedensbewegung und nach Berlin war selbst das japanische Fernsehen mitgereist, um zu sehen, ob Ōe seinem Ruf als »Nestbeschmutzer« gerecht wird – wie Gary Snyder, seinem Freund und Generationsgenossen, der in Kalifornien, von Japan aus gesehen auf der anderen Seite des Pazifik wohnt. Zwei Weise, unbeirrbar und unermüdlich – zwei Beatniks im Geiste, niemals »phoney« und immer ein wenig alarmiert. Nicht zufällig heißt das damals neue Buch von Gary Snyder: ›Danger on Peaks‹.

© Hans Jürgen BalmesIch gebe es Ōe, der es aufschlägt: »If you ask for help it comes. / But not in the way you’d ever know« – »Wenn du um Hilfe fragst, kommt sie. / Aber nicht so, wie du gedacht«. Die Verse habe er in Tōkyō gelesen, aber ein Student bat ihn um eine optimistischere Lesart: »If you ask for change it comes. But not in any way you’d ever know.« Statt »Hilfe« - »Veränderung« – »Wo aber Gefahr ist / wächst das Rettende auch«, ein Vers aus der Landschaft da draußen. Ōe schreibt mir seine Version ins Buch, klappt es zu – das Auto hält, und endlich sind wir da.

Hans Jürgen Balmes, September 2005

Tagame. Berlin - Tokyo

Tagame – so heißt der japanische Schildkäfer. Und Schildkäfer nennt Kogito den Rekorder, mit dem er die Bänder abhört, die ihm sein engster Freund Goro vor seinem Freitod besprochen hat. Mit Tagame, der Stimme des Freundes, führt Kogito ein fiktives Gespräch über den Tod hinaus. Er erinnert die gemeinsame Jugend zur Zeit der amerikanischen Besatzung, die Bedrohung durch die japanische Mafia und die geteilte Leidenschaft für Filme und Frauen. Aber was hat Goro, den berühmten Filmemacher, in den Tod getrieben? Die Suche nach einer Antwort führt Kogito von Tokyo nach Berlin. Je tiefer er in die Erinnerungen hinabsteigt, desto bewegender wird seine Entdeckung der fremden Stadt, desto aufwühlender die Bekanntschaften mit den Studenten, die er als Gastprofessur trifft. Als eines Tages eine alte Bekannte seines Freundes auftaucht, die Goro während der Berlinale kennengelernt hatte, erscheint das gemeinsam Erlebte in einem ganz anderen Licht.... Oe zeichnet das Porträt einer außergewöhnlichen intimen Freundschaft. Einfühlsam und schonungslos spürt er den Brüchen beider Leben nach.

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Frankfurt am Main 2020
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