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Hundertvierzehn | Extra
Thorsten Dönges im Gespräch

Zum Festival »Empfindlichkeiten – Homosexualitäten und Literatur« im LCB. Ein Gespräch mit Thorsten Dönges

 
Thorsten Dönges

Thorsten Dönges ist seit 2000 Mitarbeiter des Literarischen Colloquims Berlin und dort für den Programmbereich neuerer deutschsprachiger Literatur zuständig. Er war künstlerischer Leiter des Festivals ›Empfindlichkeiten – Homosexualitäten und Literatur‹ im Juli 2016.

Wie würdest Du den Kerngedanken des Festivals skizzieren?
Zunächst fiel mir einfach über die Jahre immer wieder auf, dass Bücher, die irgendwie Queeres verhandeln, anders rezipiert werden als »normale« Bücher. Konkret: Man kann durchaus sagen, ein Abend im LCB sei »ziemlich schwul« gewesen (was dann auch positiv gemeint sein kann, klar) – aber wer würde nach einem Theaterbesuch mit Romeo und Julia auf dem Spielplan sagen, das sei doch ziemlicher Hetero-Stoff gewesen, der da geboten wurde?! Diese Unterschiede im Rezeptionsverhalten, einfach ein Mehrheiten-Minderheiten-Ding, müssen sich doch auf den Schreibprozess auswirken. Die Frage ist nur, auf welche Weise. Und wie reflektiert. Im Zentrum stand also das In- und Miteinander von biographisch-gesellschaftlichen Erfahrungen einerseits und Schreiben im Sinne von »Literatur machen« andererseits.

Queeres Literaturfestival

Vom 14.-17. Juli 2016 fand im Literarischen Colloquim Berlin die Tagung ›Empfindlichkeiten. Homosexualitäten und Literatur‹ statt. Alle Berichte, Texte und Gespräche zur Tagung finden Sie  hier

Der Titel des Festivals verweist auf Hubert Fichte. Welche Rolle spielte der Autor bei der Konzeption?
Eine große Rolle. Fichtes Beschäftigung mit dem Ort und dem Modell LCB war ja sehr intensiv. Das ist bei uns präsent. Und wir wollten etwas zurückgeben, indem wir uns unsererseits mit seinen Haltungen, Provokationen, Zumutungen und starken Thesen auseinandersetzen. Und dem Experimentieren in Leben und Literatur unbedingt Raum geben.

Gibt es eine spezifisch queere Ästhetik in der Literatur?
Da verweise ich auf das Statement von Joachim Helfer. Und auf das von Ben Fergusson, im Netz zu finden. Ich mach es mir damit einfach, ich weiß. Aber es gibt auf diese Frage nur sehr lange, sehr komplexe Antworten...

Hast Du das Festival auch als politische Manifestation verstanden?
Unbedingt. Deswegen war ich im internationalen Kontext so froh über die Zusagen von Abdellah Taia, Dmitry Kuzmin, Saleem Haddad, Perihan Magden und Ahmet Sami Özbudak. Hierzulande war und ist mir die Tatsache wichtig, dass es immer noch vieles zu besprechen und zu verändern gibt. Wenn immer noch 7 von 10 Jugendlichen in diesem Land Angst vor dem Coming Out haben (siehe Studie des Deutschen Jugendinstituts 2016), kann es gar nicht genug solcher Festivals und Diskussionen geben!

Gab es für Dich eine besondere Überraschung während des Festivals?
Ja, aber die ist privater Natur. Darüber tuscheln wir bei anderer Gelegenheit...


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