
Kommentare
Geheimnisvoll und überraschend, auch nach mehrmaligem Lesen, scheint mir das "uns" in der dritten Strophe zu sein - wen umfaßt dieses Gemeinsame ?
Die Dissidenten vermutlich. Die angesprochene Sprache ist ja auch die, die Tag für Tag gesprochen wird, Menschen trennt und verbindet, aber hingespürt wird zu dem Moment, wo die Schriftstellerin erwacht, ein Raunen gewärtigt jenseits des Vernakulären, eine Chance, die mit dem Alltag vermischten Geräusche zu verwandeln in eine andere Substanz. Was soll man schon groß "mit der Sprache machen", solange man sie noch so sehr braucht, man kann sie auch einfach in Ruhe lassen und sich zu ihr hinbewegen, begreifen, daß sie auch anders da ist und zu anderem taugt als nur, den nächsten und wieder nächsten Tag zu bestehen. Als schlummerndes, lauerndes, durch die Jahreszeiten und Begegnungen getragenes Versprechen, so fällt diese Sprache der Dichterin zum ersten Mal auf, ihr, der vielleicht schon in einer anderen Sprache Lebenden, der Arbeiterin, der Enttäuschten mit dem hoch erhobenen Kopf. Ein Entwicklungs-, Erweckungsgedicht, viel geschieht hier ja nicht außer eben alles: a room of one's own, sich-zu-sich bekennen