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Hundertvierzehn | Bericht
»Es ist ein großartiges Gefühl sich zu bewegen«

In einem Bericht vom Schreibtisch erzählt uns der renommierte Wissenschafts- und Medizinjournalist Jörg Blech davon, wie sehr uns ein kleines bisschen Bewegung am Tag nützt und was man in all den vielen wissenschaftlichen Studien nicht nachlesen kann.

 
Jörg Blech

Seit seinem Enthüllungsbuch ›Die Krankheitserfinder‹ hat sich Jörg Blech, Jahrgang 1966, als kritischer Medizinjournalist etabliert. Sein Buch hat viele Diskussionen in Gang gebracht, stand auf Platz 1 der Bestsellerliste und liegt in zwölf Sprachen vor. Jörg Blech hat sein Biologie-Diplom in Köln abgelegt und das Schreiben an der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg gelernt. Der Autor arbeitete lange im Ressort Wissen der ›Zeit‹ und ist seit 1999 Mitglied der SPIEGEL-Redaktion. Zuletzt erschienen ›Heillose Medizin‹ (Band 17916), ›Die Heilkraft der Bewegung‹ (Band 17761) und ›Gene sind kein Schicksal‹ (Band 18619) im Fischer Taschenbuch.

Am Sonntag passte es mir gar nicht so schlecht, mich am Schreibtisch sitzend von den Vorzügen der Bewegung zu überzeugen. Das Thermometer zeigte minus zwölf Grad, die Morgenrunde mit meinem Laufpartner war ausnahmsweise ausgefallen, und so fand ich Zeit, das Manuskript der nächsten Ausgabe meines Buches ›Die Heilkraft der Bewegung‹ zu aktualisieren.

In der jüngsten Zeit sind viele spannende Studien erschienen, die offenbaren, wie körperliche Aktivität helfen kann, Krankheiten zu verhüten und zu besiegen. Je mehr Studien ich las, desto schwieriger fiel mir allerdings das Sitzen. Kein Wunder – niemals zuvor hat einem die Wissenschaft bessere Argumente geliefert, sich körperlich zu ertüchtigen. Eine Studie mit Daten von fast 650 000 Menschen über 40 Jahren etwa hat ergeben: Wer jede Woche 150 Minuten flott spazieren ging, der verlängerte sein Leben um drei bis vier Jahre. Und es ist nie zu spät, damit anzufangen, erfuhr ich aus einer anderen Arbeit: Menschen, die erst später im Leben die körperliche Aktivität für sich entdeckten, erkrankten fortan deutlich seltener an Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und Krebs.

Wir profitieren von körperlicher Bewegung viel stärker als bisher angenommen. Gerade Menschen im mittleren und fortgeschrittenen Alter können durch moderate Bewegung Krankheiten auf dramatische Weise auf Distanz halten.
Durch Enthaltsamkeit und Ruhe werden viele Krankheiten geheilt, befand Hippokrates vor mehr als 2000 Jahren. Doch jetzt gilt der Lehrsatz des Arztes aus der griechischen Antike als überholt. In Studien gehen Forscher dazu über, körperliche Bewegung sogar als Heilmittel gegen unterschiedlichste Erkrankungen wirken zu lassen – und verzeichnen reihenweise bessere Erfolge als die herkömmliche Medizin.

»Sport hält nicht nur Herz und Kreislauf fit sondern auch das Gehirn«, verkündet die Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Körperliche Aktivität von der Jugend bis ins hohe Alter führe zur Bildung neuer Nerven im Gehirn – und könne das Risiko für neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall oder Demenz verringern. Sich regen, das bringt wahrhaftig Segen, sei es für das Gedeihen von Kindern oder für die Abwehr von Stress.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Bewegung bis heute keinen eigenen, geschweige denn einen zentralen Platz in der Medizin gefunden hat. Ihre erstaunlichen Erfolge im Bekämpfen von Krankheiten stehen verstreut in Fachjournalen – und sind aus diesem Grund vielen Patienten und Ärzten bis heute verborgen geblieben. Aus Ahnungslosigkeit und Unkenntnis setzen viele von ihnen auf Medikamente, auf Apparatemedizin – und viel zu häufig noch auf das Prinzip Schonung.

Mein Ziel war es, das Wissen um die Heilkraft der Bewegung in einem Buch zu versammeln, das schnell und allgemein verständlich informiert. Schon zu Beginn der Recherchen ging ich dazu über, Treppen zu steigen und mit dem Fahrrad ins Büro zu fahren. Und als ich am Sonntag dann gar nicht mehr sitzen mochte, habe ich meinen Laufpartner doch noch abgeholt, und wir sind losgerannt in einen herrlichen Wintertag. Die Sonnenstrahlen glitzerten auf dem zugefrorenen Schlachtensee, als wir durch den verschneiten Grunewald liefen.

In diesem Augenblick ist mir auch wieder jener Vorzug eingefallen, den man sich in all den wissenschaftlichen Studien nicht anlesen kann: Es ist ein großartiges Gefühl sich zu bewegen.

Die Psychofalle

Müde und ausgebrannt?
Anstrengende und aggressive Kinder?
Zerstreut und vergesslich?
Lassen Sie sich nicht irre machen - Gefühle und Wünsche sind keine Krankheiten.
Immer mehr Menschen mit Alltagsproblemen werden als psychisch krank abgestempelt – zu Unrecht!
Immer öfter werden gesellschaftliche Probleme wie Arbeitsbedingungen oder das Schulsystem zu Psychomacken Einzelner gemacht – zu Unrecht!
Hier ist ein Buch, das sich wehrt!
Der Bestsellerautor Jörg Blech enthüllt, wie die Grenze zwischen psychisch gesund und gestört von Ärzten, Psychologen und Pharmafirmen zunehmend verschoben wird, und zeigt einen Ausweg aus der Psychofalle.
Ein wichtiges Buch – Diagnose: unbedingt lesenswert.

Mehr Infos auf fischerverlage.de
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Frankfurt am Main 2020
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