Aus: Günter de Bruyn: Deutsche Zustände. Über Erinnerungen und Tatsachen, Heimat und Literatur. Mit Fotos von Barbara Klemm. Frankfurt/M. 1999, S. 68–71.
Günter de Bruyn wurde am 1. November 1926 in Berlin geboren und lebt heute im brandenburgischen Görsdorf bei Beeskow als freier Schriftsteller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Heinrich-Böll-Preis, dem Thomas-Mann-Preis, dem Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung, dem Eichendorff-Literaturpreis und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören u.a. die beiden kulturgeschichtlichen Essays ›Als Poesie gut‹ und ›Die Zeit der schweren Not‹, die autobiographischen Bände ›Zwischenbilanz‹ und ›Vierzig Jahre‹ sowie die Romane ›Buridans Esel‹ und ›Neue Herrlichkeit‹.

Zehn Jahre nach dem Mauerfall spürt Günter de Bruyn den Unverträglichkeiten zwischen Ost und West nach. Die Konflikte, so zeigt seine ebenso klare wie verblüffende Argumentation, beruhen auf dem oberflächlichen Verständnis unserer Zeit für Geschichte. Sein engagiertes Eintreten für die Kulturnation umfasst zugleich luzide Porträts von Fontane, Moritz Heimann und Heinrich Böll sowie seiner brandenburgischen Heimat.