Was bleibt nach Greifswald? Für mich war das Treffen mit allen wie ein Tanz, wie in einem Kreis, in dem die Tanzenden sich dicht zur Mitte zusammendrängen, sich dann wieder nach Außen bewegen, um dann wieder zusammen zur Mitte zu gehen. Nicht ohne Widerstand. Nicht ohne Selbstkritik oder Eitelkeit. Aber trotzdem, ein Kreis. Dieser Kreis dort drinnen im Eckzimmer, mit einem Deutsch, von dem ich dachte, es zu verstehen, das aber nur zu etwas Undurchdringlichem wurde, das alles, die Verständigung, das Zusammensein, die unmittelbare Verbindung zu den anderen und zu dem, was gelesen und gesagt wurde, zu etwas gerade so außerhalb der Reichweite machte, es gab kleine Öffnungen von Licht und Klarheit, bevor es wieder zusammenstürzte und sich vor mir verschloss, dunkel wurde. Ein Kreis, wie auch Greifswald ein ovaler, vom Wall umgebener Kreis auf der Karte ist. Und dann der lange Strich aus Blau, ein Kanal, hinaus zum Meer. Was bleibt sind alle Gesichter, die Körper, das Temperament, die jungen Gesichter, die ovalen Kreise und die Kraft in ihnen, die Kraft, dass etwas am Anfang steht, der Wille, der Drang, die Angst, dieses Offene und Neue. Das bleibt bei mir. So bleibt ihr bei mir. So durfte ich bei euch sein, euch sehen und gesehen werden und mich am Rande des runden Zimmers rein- und rausschlängeln.
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