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Hundertvierzehn | Fundstück
Shikoku

In einer Kindheitserinnerung kehrt Kenzaburō Ōe auf die Insel zurück, ohne deren Landschaft und Geschichten sein Werk nicht zu denken ist. Ein Gruß an den Nobelpreisträger, der am 31. Januar seinen 80. Geburtstag feiert.

 
Kenzaburō Ōe

Kenzaburō Ōe, geboren 1935 auf der Insel Shikoku, Romanistik-Studium an der Tokyo University. Abschluss mit einer Arbeit über Sartre, schrieb Essays, Geschichten und Romane. Mit 23 Jahren erhielt Ōe den renommierten Akutagawa-Preis, es folgten zahlreiche weitere Auszeichungen – darunter 1994 der Nobelpreis für Literatur. Ōe lebt in Tokyo. Zuletzt ist von ihm der Roman ›Sayonara, meine Bücher‹ erschienen.

Shikoku: 1999 saßen wir mit Kenzaburō Ōe im Wissenschaftskolleg in Berlin und spekulierten darüber, ob jede Literatur nicht einen Ort hat, ohne den sie nicht auskommt. Was wäre die englische Literatur ohne King Lears Heide, die russische ohne Dostojewskijs Spelunken in St. Petersburg, die amerikanische ohne den Mississippi Huckleberry Finns? Und was wäre Ōes Werk ohne Shikoku, beinahe die südlichste der vier großen Inseln, die Japan bilden, und darauf das Waldtal, aus dem er stammt: eine Welt aus von den Frauen seiner Familie überlieferten Geschichten, ein erzählerisches Laboratorium, ohne das seine Romane in den 80ern und 90ern nicht entstanden wären. Bevor Ōe seine große Trilogie ›Grüner Baum in Flammen‹ begann, aber sicher schon plante, schrieb er die hier zum ersten Mal auf Deutsch vorliegende Erinnerung an seine Kindheit - eine Hommage auf die Frauen seiner Familie und an seine Heimatinsel Shikoku.

Shikibu: Auf legendäre Weise ist die Familie Ōe mit einer der frühesten Dichterinnen der japanischen Literatur verwandt: Izumi Shikibu (um 976 geboren), Tochter des Ōe no Masamune. Über 1500 ihrer Gedichte sind überliefert, aber in Ōes Erzählung geht es um den Konflikt mit der Kanonisierung der japanischen Literatur, die er auch in seiner Nobelpreisrede von 1994 kritisiert. Gleichzeitig es ist ein Plädoyer für die Synkopen eines unbefangenen Umgangs mit der Literatur, aus dem eine Welt entstehen kann, die so verzaubert und fern, und gleichzeitig so klar und nah wirkt wie die Gedichte Izumi Shikibus.

Ōe Kenzaburō
Shikibu
Der Tag, an dem eine neue Izumi Shikibu geboren wurde
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Licht scheint auf mein Dach

Kenzaburô Ôe ist 28 Jahre, als sein erstes Kind, Sohn Hikari, mit einer geistigen Behinderung zur Welt kommt. Ôe steht zu diesem Zeitpunkt am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere. Aber statt zu schreiben, muss er über Leben und Tod entscheiden. Ôe und seine Frau Yukari entschließen sich für die riskante Operation und schenken Hikari damit das Leben. Diese existentielle Bedrohung hat den Schriftsteller und Menschen Kenzaburô Ôe zutiefst geprägt. Hikari ist heute ein angesehener Komponist klassischer Musik und das Glück seiner Eltern.

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