Lautloser Knall
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Brexit einen riesigen Scherbenhaufen anrichtet, wächst. Man muss kein Wirtschaftsexperte sein, um zu erahnen, wie allein die Zollkontrollen ruinöse Verzögerungen und Kosten verursachen werden. Und politisch wird Europa geschwächt.
Seit Monaten zerstreiten sich in Grossbritannien die regierenden Torys derartig, dass inzwischen keine einzige denkbare Einigung mit Brüssel eine Chance hätte, die nötige parlamentarische Mehrheit zu erhalten. Und Demagogen wie Nigel Farage und Boris Johnson überbieten sich mit niederträchtigen Parolen.
Aber Europa schweigt. In Brüssel werden schon mal neue Verordnungen für die Zeit nach dem Knall vorbereitet; auch Berlin ist bereits auf diesem Weg. Aber sonst? Eigentlich müsste es Demonstrationen gegen diese Selbstdemontage Europas geben. In Paris, Berlin, Brüssel, Amsterdam, Madrid und anderen europäischen Metropolen müssten die Menschen auf die Strassen gehen und den Briten sagen, wie dringend sie in Europa gebraucht werden. Und es müsste auch gegen die Politiker und Bürokraten in Brüssel protestiert werden, deren Engstirnigkeit den Zerfallsprozess vorantreibt.
In Berlin haben vor kurzem fast 250´000 gegen den rechten Populismus demonstriert. Bei anderen Gelegenheiten geht es gegen Erdogan. Aber wenn Europa gefährdet ist, herrscht das Schweigen im Walde. Ist London zu weit weg? Für viele nicht, wenn sie dort aufgrund der Schwäche des Pfundes billig einkaufen können. Ist Europa zu abstrakt? Das kann sein: Die Vorteile des freien Reisens, Arbeitens, Wohnens und Konsumierens sind inzwischen so selbstverständlich geworden, dass das Besondere daran gar nicht mehr auffällt.
Demonstrationen könnten gerade jetzt eine starke Wirkung haben: Sie könnten in England denjenigen massiv den Rücken stärken, die Europa nicht verlassen wollen. Sie könnten den Engländern vor Augen führen, wie wichtig sie für ein geeintes und starkes Europa sind. Demonstrationen könnten zudem die eigenen nationalen Regierungen unter Druck setzen, Europa nicht leichtfertig aufzugeben. Und sie können in Brüssel den Damen und Herren in ihren Administrationen den nötigen Dampf machen.
Bald wird in Europa wieder das Parlament gewählt. Es wäre gut, vor dem Gang in die Wahlkabinen seinen Willen klar und unmissverständlich auf Strassen und Plätzen kund zu tun.
Vielleicht ist das "real existierende" Europa tatsächlich gefährdet - gefährdet aus der Sicht gewisser Demagogen, dass Europa aus dem Brexit lernen kann und besser wird.
Europa ist doch nicht gefährdet, lieber Herr Wehowsky. Vielleicht gewisse Machtgefälle und Autoritätsstrukturen in der Länder Organisation Europäische Union. Was können sich denn zum Beispiel Polen, Ungarn, Bulgarien oder Rumänien gesetzlich und korruptionstechnisch und auch die NATO geo-politisch und mit Terror erlauben, ohne dass "Europa" etwas dagegen unternimmt. Wie oft ist Europa schon zerfallen seit den ersten an Höhlenwände gemalten Figuren vor 30'000 Jahren? Und so wird es immer weiter zerfallen, bis es in spätestens nochmals 30'000 Jahren keinen einzigen Europäer mehr geben wird, vermutlich, oder sonst halt früher durch den Endknall oder später durch Mutationen. Im 1947 bei Roswell USA abgestürzten Ufo seien tote und ein lebender Alien aufgefunden worden, welche mutierte "wir" 40'000 Jahre in der Zukunft gewesen und die in der Zeit zurückgekommen seien, um die Welt vor Unheil zu warnen und auf eine bessere Zeitlinie (Timeline) zu bringen. Das ist scheinbar auch gescheitert, oder vielleicht hatten wir deswegen noch nie einen Nuklearkrieg. Und das Militär und "die Elite" hätten seit damals ein im Ufo aufgefundenes "Looking Glass" im Besitz, mit dem sich alle wahrscheinlichen zukünftigen Möglichkeiten vorhersehen liessen, die passende Zukunft damit ausgewählt und die Ereignisse dementsprechend und dahin gehend verändert werden könnten, dass wir heute genau die Menschen mit dem Resultat sehen, die wir haben. "Es isch wie's isch." (Res Gwerder)