Mandela und China
Der Tod Nelson Mandelas und das Freihandelsabkommen mit China sind nicht nur durch die Aktualität miteinander verbunden, sondern auch durch ein menschenrechtlich opportunistisches Verhalten. Das Lob auf den Staatsmann verschluckt, wie sehr auch die Schweiz dem Apartheidregime zu Diensten war.
Jetzt liess es die Rücksicht auf Machtverhältnisse und wirtschaftliche Interessen als geraten erscheinen, gegenüber dem Reich der Mitte die Menschenrechte auszuklammern. Die Leisetreterei verstösst gegen die Verfassung, die dem Bund auferlegt, "zur Achtung der Menschenrechte und zur Förderung der Demokratie" beizutragen. Wer darauf verweist, wird von den Schönrednern flach gebügelt. Sie verstehen die Menschenrechte als das allzu menschliche Recht, bis zur Angst vorsichtig zu sein und das Einknicken jeweils mit dem Sinn für Realitäten entschuldigen zu dürfen.
Zu ihnen zählt, wie wir hören, dass das Freihandelsabkommen jedem einzelnen Chinesen und darum auch jedem einzelnen Schweizer grossartige Vorteile bringt. Dennoch bleibt die Alternative, ob die politische Maxime oder das wirtschaftliche Maximum gelten soll, bedenklich.
Wenn man dazu noch bedenkt, dass jedes Anliegen des Volkes im eigenen Land welches der Wirtschaft nicht gefällt, mit Hinweis auf Menschen- und Völkerrechte ausgebremst wird, steckt diese Kröte noch dicker im Hals fest.
Es hat sich nichts geändert!!!!
Die Schweizer Eliten sind käuflich - nicht anders als überall.
Man erinnert sich wohl noch an den kollektiven Kniefall des gesamten BR in Bern, vor dem chinesischen Staatsoberhaupt, welches sich schäumend vor Wut über ein paar Tibeter aufregte die sich während seines Staatsbesuches erlaubten gegen die brutale Besetzung Tibets zu protestieren.
Es war ein scheusslicher Anblick den unsere Regierung damals bot.
Heute sieht man Schneider-Amann selbstzufrieden strahlen und von seinem Erfolg zum Abschluss des Freihandelsabkommens sprechen. Er hat sich ein Denkmal gesetzt und dabei die Menschenrechte mit Füssen getreten.
So what!?