Terroristen (k)eine Plattform bieten
Nach dem Selbstmordanschlag auf die meist jungen Besucher eines Konzerts in Manchester stellt sich die altbekannte Frage: Spielen die Medien mit ihrer Berichterstattung den Terroristen in die Hände?
Das Schweizer Fernsehen entschied sich gegen eine Sondersendung. Andere Medien kritisierten den Entscheid, das Publikum fand ihn richtig.
Lesen Sie den Medienmonitor, zusammengestellt von Nick Lüthi
Nein, wir dürfen diese Scheusslichkeiten nicht ignorieren, nicht unter den Teppich wischen. Wir müssen aber deutsch und deutlich sagen, was die Ursache ist. Nicht Beschönigen, Verstehen, Kapitulieren, "andere Kultur", Selbstanklage, Toleranz fordern, besser integrieren, Dialog suchen usw. Aber eben, das Kind beim Namen zu nennen ist politisch nicht korrekt.
Mindestens genauso wichtig ist, die Gründe von Terrorismus zu beleuchten und klar zu machen - sie haben immer mit Angst, Frust, Unterdrückung und Ausbeutung zu tun. Solange wir nicht diese Gründe und deren Schöpfer an denPranger stellen wird es immer nur ein Pingpong-Spiel geben, so mit den üblichen Politikeraussagen, die erwartungsgemäs entsetzt sind, dass sowas stattfinden konnte, und gleich mit der Verurteilung das alte Lied einstimmen ...
Soll man Terroristen eine Plattform bieten mit Sondersendungen und seitenlangen Berichten, wie dies heute üblich ist? Festzustellen ist, dass über den «Terror mit dem grossen Budget», den Krieg meist lange nicht so ausführlich berichtet wird, obwohl bei diesem «Terror mit dem grossen Budget» tausendmal mehr Menschen umkommen, als bei Terrorangriffen in Westeuropa.
Dennoch denke ist eine ausführliche und kritische Berichterstattung sehr wichtig, auch im Fall von Manchester. Am meisten geschadet hat der Terror in letzten Jahren ja den Islamisten, der Krieg gegen den Terror des Nordens bekam dadurch erst seine "Berechtigung". Auge um Auge, Zahn um Zahn, Rache.
Es ist gibt aber auch den Terror der von Staaten unterstützt wird. Castro, Gaddafi und andere nicht genehme Leute wollten Geheimdienste schon früher beseitigen. Der Vater des mutmasslichen Manchester Attentäters kehrte 2011 nach Libyen zurück, um gegen Gaddafi kämpfen, was nur möglich durch die Unterstützung des britischen Geheimdienstes war. Operationen gegen Gaddafi wurde damals und schon früher durch die USA und Grossbritannien unterstützt, denn man wollte in Libyen einen Regimewechsel. Schon in Afghanistan waren solche Operationen erfolgreich gewesen, durch den Support von islamistischen Gruppierungen die gegen die sowjetischen Besatzer und die säkulare Regierung in Kabul kämpften. Auch auf dem Balkan, in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und in Syrien wurde islamistische Kämpfer unterstützt, was später katastrophale Auswirkungen hatte. Die Fundamentalisten richteten später ihren Krieg auch gegen ihre früheren Unterstützer.
http://www.voltairenet.org/article196470.html
Seltsam bei verschiedenen Terrorangriffen war, dass man immer wieder Pässe und Ausweise fand die dann eine sofortige Identifizierung der Attentäter erlaubte.
Manchester, Berlin, Paris, Nice, London, New York: Passports and IDs Mysteriously Discovered in the Wake of Terror Attacks
By Prof Michel Chossudovsky
Global Research, May 27, 2017
http://www.globalresearch.ca/manchester-berlin-paris-nice-london-new-yor...
Seltsam waren auch immer wieder die Übungen die zufälligerweise zeitgleich zu Anschlägen stattgefunden haben.
Paul Schreyer, Der trainierte Terror
https://paulschreyer.wordpress.com/2015/11/19/der-trainierte-terror/
Genau am Tag der Bombenanschläge in London am 7. Juli 2005 wurde zum Beispiel eine Übung durchgeführt, mit einem Szenario wie es an diesem Tag von den Extremisten in die Tat umgesetzt wurde, wie der Journalist Paul Schreyer ausführlich dokumentierte.
http://www.heise.de/tp/artikel/32/32915/1.html.
Schreyer präsentiert auch Links zu Filmen aus dem Archiv des britischen Fernsehens BBC die dies zeigen.
In London kämpft die Gruppe «J7 JULY SEVENTH CAMPAIGN» (http://julyseventh.co.uk/) für die Aufklärung der Bombenanschläge auf das U-Bahn und Busnetz vom 7. Juli 2005 in London.
Ich kann die Frage nicht verstehen, ob die Medien den Terroristen in die Hände spielen. Das ist m.E. sonnenklar. Angst, möglichst viel und möglichst weltweit zu verbreiten, ist das erklärte Ziel. Das kann nur via Massenmedien erreicht werden. Damit werden deren Macher, ob sie nun wollen oder nicht, zu Komplizen des Terrors.