Schlechte Aussichten

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Schlechte Aussichten

Von Medienwoche, 21.04.2020

Die Corona-Krise beschleunigt den Medienwandel. Schon jetzt ist klar: Werbefinanzierter Journalismus hat keine Zukunft. – Adrian Lobe analysiert die Lage in einem „Medienwoche“-Beitrag.

Erträge aus Werbung schmelzen schon seit Längerem weg. Unter der Einwirkung der Pandemie brechen sie jetzt aber dramatisch ein. Und sie werden auch nicht zu den klassischen Medien zurückkehren. Wer nicht auf eine zahlende Nutzerbasis zählen kann, muss auf den Goodwill von Google, Almosen von Facebook, einen reichen Gönner oder staatliche Hilfe hoffen. Keine schönen Aussichten.

Lesen Sie die Analyse von Adrian Lobe in der "Medienwoche".

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„Bückling vor dem Staat
Die Verlagshäuser kriechen zum Staate und betteln um Geld. Es ist ein tristes Schauspiel. Die Politik sieht den Bittgang mit Behagen, weil er mehr Kontrolle verspricht.
Befremdlich daran sind weniger die Forderungen selbst als vielmehr die Tonalität des Weltuntergangs, mit der sie vorgebracht werden. Für bestimmte Zuschüsse an die Medien, etwa für die frühmorgendliche und postalische Zeitungszustellung, gibt es durchaus gute Argumente. Für diesen Service public schöpft das Staatsunternehmen Die Post heute hübsche Profite ab. Das ist unsinnig. Keinen Gefallen tun sich die Medienhäuser allerdings mit ihrer servilen Unterwürfigkeit, mit der sie der Politik nun gegenübertreten. Im Verhältnis von Medien zu den Institutionen gab es bisher nur eine überzeugende Maxime, nämlich eine kritische Distanz und ein natürliches Misstrauen gegenüber dem Machtmodell der Obrigkeit. Derzeit aber machen die Medien sich und ihren Journalismus vor dem Staate kleiner, als sie sind.
Wenn freie Medien staatstreu agieren und als Dank für diese staatstragende Rolle dann Staatsgelder verlangen, dann ist in diesem Staat etwas schiefgelaufen.“ (Kurt W. Zimmermann in Weltwoche 19/2020, 06.05.2020)

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