Damals am 23. November

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Damals am 23. November

Von Journal21, 23.11.2020

Geburt von Billy the Kid - Beginn des Indochina-Krieges - Räumung des Zürcher Wohlgroth-Areals - Das Erdbeben von Irpinia - Tod von Peter Surava - Tod von Litwinenko - Aufruhr auf dem Tahrir-Platz

Herausgegriffen

23. November 1980: In der Gegend Irpinia zwischen Neapel und Potenza ereignet sich die schwerste Naturkatastrophe der italienischen Nachkriegsgeschichte. Bei dem Erdbeben der Stärke 6,9 sterben 2’914 Menschen. Mehr als 10’000 werden verletzt. Über 300’000 Menschen werden obdachlos. Nach dem Hauptbeben, dessen Herd in einer Tiefe von 20 Kilometern lag, ereignen sich mehr als 90 Nachbeben. Mehrere Staaten, vor allem die USA, spenden weit über hundert Millionen Dollar an Erdbebenhilfe. Nur ein Viertel gelangt zu den Opfern. Ein grosser Teil versickert bei korrupten Lokalpolitikern und vor allem bei der Camorra. Die Verteilkämpfe zwischen den Camorra-Clans forderten 800 Tote. (Foto: PD)
23. November 1980: In der Gegend Irpinia zwischen Neapel und Potenza ereignet sich die schwerste Naturkatastrophe der italienischen Nachkriegsgeschichte. Bei dem Erdbeben der Stärke 6,9 sterben 2’914 Menschen. Mehr als 10’000 werden verletzt. Über 300’000 Menschen werden obdachlos. Nach dem Hauptbeben, dessen Herd in einer Tiefe von 20 Kilometern lag, ereignen sich mehr als 90 Nachbeben. Mehrere Staaten, vor allem die USA, spenden weit über hundert Millionen Dollar an Erdbebenhilfe. Nur ein Viertel gelangt zu den Opfern. Ein grosser Teil versickert bei korrupten Lokalpolitikern und vor allem bei der Camorra. Die Verteilkämpfe zwischen den Camorra-Clans forderten 800 Tote. (Foto: PD)

Es geschah an einem 23. November

912: Geburt von Otto dem Grossen, römisch-deutscher Herrscher aus dem Geschlecht der Liudolfinger (Ottonen), König des Ostfrankenreiches (936–973), erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (962–973).

1804: Geburt von Franklin Pierce (Demokrat), 14. Präsident der USA (1853–1857).

1859: Geburt von Billy the Kid, amerikanischer Gesetzloser, eine der berühmtesten Figuren des „Wilden Westens“. Im „Lincoln-County-Rinderkrieg“ soll er mehrere Morde begangen haben, mindestens vier, möglicherweise bis zu 19. Bei den Auseinandersetzungen kämpfen Rancher und Geschäftsleute um die Vormachtstellung bei der Nahrungsmittelversorgung. Er wird am 14. Juli 1881 von Sheriff Pat Garrett aus dem Hinterhalt getötet.



1860: Geburt von Karl Hjalmar Branting, schwedischer Politiker, Träger des Friedensnobelpreises 1921.

1863: Im amerikanischen Bürgerkrieg beginnt die Schlacht von Chattanooga.

1887: Geburt von Boris Karloff (William Henry Pratt), englischer Film- und Theaterschauspieler. Berühmt wurde er in seiner Rolle als „Frankenstein“. Mit neun Jahren spielte er an Weihnachten in einer Cindarella-Aufführung den Dämonenkönig. Später sagt er: „... das war der Beginn eines langen glücklichen Lebens als Monster.“ Seinen ersten Erfolg verzeichnete der nach Hollywood ausgewanderte Karloff mit dem Film „Criminal Code“ von Howard Hawks. Anschliessend bot ihm Carl Laemmle, der Chef von „Universal Studios“ die Hauptrolle in der Verfilmung von Mary Shelleys Frankenstein-Roman an. Der Film wurde zu einem finanziellen Grosserfolg und Karloff zu einer Monster-Ikone. 1935 folgte der Nachfolgefilm „Frankensteins Braut“, der als einer der besten Horrorfilme gilt. Karloff spielte während seines 50-jährigen Berufslebens in rund 100 Filmen zwar vor allem in Horrorfilmen, aber nicht nur. Während der Dreharbeiten zu „Frankensteins Sohn“ erfuhr er, dass seine Tochter Sara geboren wurde. Noch mit der Monstermaske eilte er vor Freude ins Spital. Die Krankenschwestern erschraken zu Tode. (Foto: Keystone/AP)

1888: Geburt von Adolph Arthur Marx, amerikanischer Komiker, Mitglied der „Marx Brothers“.

1889: Im Palais Royal Saloon in San Francisco stellt der Erfinder Louis Glass erstmals eine Juke Box vor.

1921: Tod von John Boyd Dunlop, britischer Tierarzt, Gründer des „Dunlop“-Reifenwerks (1889).

1946: Beginn des Indochina-Krieges. Französische Schiffe bombardieren Haiphong.

1958: Tod von Johnston McCulley, amerikanischer Schriftsteller (u. a. „Zorro“ ab 1919).

1976: Tod von André Malraux, französischer Politiker und Schriftsteller (u. a. „La Condition humaine“ 1933).

1980: Das Erdbeben von Irpinia in Italien fordert 2’914 Tote.

1991: Tod von Klaus Kinski, deutscher Schauspieler (u. a. „Aguirre, der Zorn Gottes“ 1972, „Nosferatu – Phantom der Nacht“ 1978, „Fitzcarraldo“ 1981).

1993: Das Wohlgroth-Areal beim Zürcher Hauptbahnhof wird von der Polizei geräumt. Zweieinhalb Jahre hatten autonome Jugendliche die Häuser besetzt.

1995: Tod von Louis Malle, französischer Regisseur (u. a. „Le Monde du silence“ 1955, „Zazie dans le Métro“ 1960, „Viva Maria“ 1965, „Le voleur“ 1966, „Au revoir les enfants“ 1987).

1995: Tod von Peter Surava

Surava, eigentlich Hans Werner Hirsch, war ein Schweizer Journalist, Chefredaktor der Berner Zeitung „Die Nation“, scharfer Kritiker der bundesrätlichen Politik während des Zweiten Weltkrieges, Kämpfer gegen die Pressezensur und Kritiker der schweizerischen Flüchtlingspolitik. Er berichtete schon früh, teils detailliert über die Verfolgung und Ausrottung der Juden in Deutschland. Das Bundesgericht verbot ihm auf Antrag seiner Gegner, sein Pseudonym „Surava“ zu verwenden. Anschliessend schrieb er als Ernst Steiger, James Walker, Thomas Quinton und Peter Hirsch. Mit 79 Jahren veröffentlichte er seine Biografie „Er nannte sich Peter Surava“, die von Erich Schmid verfilmt wurde. Der Film erregte Aufsehen und heizte die Diskussion über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg an. Bei der Uraufführung des Films an den 30. Solothurner Filmtagen rehabilitierte Bundesrätin Ruth Dreifuss den lange Zeit von der offiziellen Schweiz Geächteten. Im Bild Peter Surava links, Erich Schmid (hinten), Ivo Kummer und Bundesrätin Ruth Dreifuss an den Solothurner Filmtagen 1995. Kurz darauf stirbt Peter Surava. (Foto: Keystone)
Surava, eigentlich Hans Werner Hirsch, war ein Schweizer Journalist, Chefredaktor der Berner Zeitung „Die Nation“, scharfer Kritiker der bundesrätlichen Politik während des Zweiten Weltkrieges, Kämpfer gegen die Pressezensur und Kritiker der schweizerischen Flüchtlingspolitik. Er berichtete schon früh, teils detailliert über die Verfolgung und Ausrottung der Juden in Deutschland. Das Bundesgericht verbot ihm auf Antrag seiner Gegner, sein Pseudonym „Surava“ zu verwenden. Anschliessend schrieb er als Ernst Steiger, James Walker, Thomas Quinton und Peter Hirsch. Mit 79 Jahren veröffentlichte er seine Biografie „Er nannte sich Peter Surava“, die von Erich Schmid verfilmt wurde. Der Film erregte Aufsehen und heizte die Diskussion über die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg an. Bei der Uraufführung des Films an den 30. Solothurner Filmtagen rehabilitierte Bundesrätin Ruth Dreifuss den lange Zeit von der offiziellen Schweiz Geächteten. Im Bild Peter Surava links, Erich Schmid (hinten), Ivo Kummer und Bundesrätin Ruth Dreifuss an den Solothurner Filmtagen 1995. Kurz darauf stirbt Peter Surava. (Foto: Keystone)

2003: Eduard Schewardnadze tritt nach der Rosenrevolution als georgischer Präsident zurück.

2006: Alexander Litwinenko stirbt, vermutlich durch einen Mordanschlag mit Polonium.

2006: Tod von Philippe Noiret, französischer Schauspieler (u. a. „Alexandre le bienheureux“ 1968, „Topas“ 1969, „Abschied in der Nacht“ 1976, „Cinema Paradiso“ 1988, „Das Leben und nichts anderes“ 1990).

2011: Aufruhr in Ägypten

Auf dem Kairoer Tahrir-Platz ereignen sich erste schwere Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. (Foto: Keystone/AP)
Auf dem Kairoer Tahrir-Platz ereignen sich erste schwere Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. (Foto: Keystone/AP)

2012: Der EU-Haushaltsgipfel wird ergebnislos abgebrochen. Im Streit um Kürzungen des Budgets 2014 bis 2020 konnten sich die Politiker nicht einigen.

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