Der Film von Florent-Emilio Siri zeichnet die Lebenslinie von Claude François nach, einer schillernden Ausnahmeerscheinung der französischen Musik- und Discoszene.
P. St. ⋅ Claude François war eine schillernde Ausnahmeerscheinung der französischen Musikszene: Am Ufer des Suezkanals in eine franko-italienische Familie geboren, zog er nach der Nasser-Revolution an die Côte d'Azur ins Exil, bevor er sich in den sechziger Jahren nach einer kulturellen Akklimatisation in Paris zum Discokönig hocharbeitete. Mit den Glitterklamotten und seinen Tänzerinnen (den Claudettes) als Markenzeichen setzte er über siebzig Millionen Singles ab; «Comme d'habitude», sein grösster Hit, wurde von Paul Anka für Sinatra zu «My Way» umgeschrieben. 1978 starb er 39-jährig an einem Stromstoss. Bis heute ist er jedoch populär geblieben: keine Amateurband, die es sich leisten könnte, sein Repertoire auf den französischen Dorffesten zu ignorieren. Umso bedauernswerter, dass die plakative Regie von Florent-Emilio Siri und die trostlos linear nachgezeichnete Lebenslinie das Publikum auf Distanz halten. Selbst Jérémy Régniers geradezu athletisches Spiel vermag nur selten Empathie zu wecken.