„Angst. Todesangst.“
Johannes Clair über die Folgen seines Einsatzes in Afghanistan

2011 kehrte Johannes Clair aus dem Einsatz in Afghanistan zurück, den er in seinem Buch „Vier Tage im November“ beschrieb. Danach holten ihn langsam die überstanden geglaubten Erlebnisse ein, er ­erkrankte an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Hier berichtet Clair, wie er sich gegen die Krankheit PTBS stemmt.

von Johannes Clair

Modulares Waffensystem auf dem GTK Boxer

Foto: Resolute Support Media via Flickr.com

Ich schrecke hoch. Falle wieder auf die Matratze zurück. Stöhne. Meine rechte Hand klammert sich an die Decke. Mein Herz rast. Ich friere, brauche einen Moment, um mich vom nass geschwitzten Bett zu lösen. Wo bin ich? Nur langsam wird mein Blick klar. Noch vor einem Augenblick war ich an einem anderen Ort. Hörte Schüsse. Das Hämmern der Waffen, grelles Sonnenlicht, Sand – all das spüre ich in meinen Träumen. Und dieses beklemmende Gefühl, das mich gefangen hält, in einen Strudel zieht, wieder ausspuckt und hilflos liegenlässt: Angst. Todesangst.

Ich schiebe mich in Richtung der Bettkante vor. Erst jetzt bemerke ich den süßlich-muffigen Geruch. Das Bett, meine Kleidung, mein Haar, ich: nass und verbraucht.

Ich schmiere den kalten Schweiß am nassen Shirt ab. Ich lasse das Licht aus, wanke zum Waschbecken. Als ich den ersten kühlen Schluck aus dem Wasserstrahl sauge, bin ich wieder im Hier und Jetzt, in meiner Wohnung, im September 2013, drei Jahre nach dem ­Einsatz in einer Kampfeinheit in ­Afghanistan, in der ich mehrere ­schwere Gefechte erlebt hatte. Nach dieser Nacht, einer weiteren Nacht mit Albträumen, ist mir endgültig klar, dass ich professionelle Hilfe brauche.

Die Veränderungen kamen schleichend. Nach meiner Rückkehr aus dem Einsatz fühlte ich mich unvermittelt in den Alltag gestoßen. Die erste Woche Urlaub direkt im Anschluss schaffte eine Atempause. Und eine Lücke, die ich ohne die Aufgaben aus dem Einsatz nicht sofort füllen konnte. Ich fühlte mich ausgebrannt, wollte nicht mehr in die Kaserne zurückkehren. Also versuchte ich mich an kleinen Dingen. Ein Restaurant besuchen, spazieren gehen, angeln. Es war Mitte Januar 2011 und bitterkalt.

Nach der ersten Urlaubspause eine Woche Dienst, danach vier Wochen Urlaub mit meiner Freundin. Rheinland statt Fernreise: Burgen anschauen, Ausflüge. Wir hatten spontan gebucht, wollten gemeinsam Zeit verbringen – und prallten aufeinander. Ich schlief unruhig, war nervös, ungeduldig, gereizt, wenn wir Termine planten oder uns in der Öffentlichkeit bewegten. Wir stritten, weil ich versuchte, es zu verbergen. Eines Abends wollte sie nach einem Streit vorzeitig abreisen, den genauen Auslöser habe ich vergessen. Der Einsatz blieb in meinem Kopf präsent. Meine Gedanken drehten sich um das Erlebte, Tag für Tag.

Leben nach Kunduz

Bis zum Rückflug aus Kunduz war ich davon ausgegangen, dass ich danach an mein Leben anknüpfen könnte, wie ich es sieben Monate zuvor zurückgelassen hatte. Nahtlos, ohne Widerspruch. Meine Freundin hatte mir hingegen schon vor dem Einsatz gesagt, dass sie überzeugt sei, ich würde verändert zurückkehren. Das konnte ich mir nicht vorstellen und wiegelte ab. Der Gedanke an den Einsatz und die möglichen Erlebnisse war für mich vorher viel zu abstrakt. Viel zu wenig greifbar.

Während des Einsatzes wurden wir zu einem Psychologen ins Feldlager geschickt, nachdem wir innerhalb einer Woche zwei Mal mit einem Sprengsatz attackiert worden waren. Das eine Mal hatten wir selbst im Fahrzeug gesessen, das andere Mal waren wir einige Meter neben unserem Fuchs hergelaufen, als der Sprengsatz detonierte. Zum Glück blieben wir alle unverletzt. Beim Psychologen kamen wir uns blöd vor, wussten nicht, was wir sagen sollten, machten Scherze, anstatt zu erzählen. Wir wollten lieber die freie Zeit genießen, die uns nach dem Gespräch winkte, und drängten auf ein schnelles Ende. Die psychische Tragweite des Einsatzes war niemandem bewusst.

In den Monaten nach meiner Rückkehr belastete es mich zunehmend, dass ich den Einsatz nur schwer in mein privates Umfeld tragen konnte. Das gelang selbst in der Kaserne nicht mehr ohne Schwierigkeiten. In den ersten Wochen dominierten die gemeinsamen Erlebnisse jedes Gespräch, die vielen krassen Situationen, die Lebensgefahr. Aber irgendwann musste es weitergehen, der normale Dienstbetrieb kehrte in unseren Alltag zurück. Und die Kameraden, die nicht mit im Einsatz gewesen waren, fühlten sich ausgeschlossen und murrten, wenn sich die Gespräche wieder und wieder um unsere Erlebnisse drehten. Äußerlich verblasste der Einsatz. Innerlich kochte er in uns allen. Jahre später erfuhr ich, dass sich einige Kameraden nach dem Einsatz in therapeutische Behandlung begeben hatten, einem von ihnen ging es besonders schlecht. Aber wir sprachen damals nicht darüber.

Ich fühle mich bedroht. Blicke mich misstrauisch um, bin angespannt. Wer betritt das Abteil als Nächstes? Wo hat er seine Hände? Welche Gefahr könnte von ihm ausgehen? Meine Hände ballen sich zu Fäusten, jeder Muskel ist angespannt. Mein Körper in Alarmzustand, abwehrbereit. Ich scanne die Umgebung, prüfe jeden Winkel. Greife mit den Händen an meine Taschen. Handy, Geldbeutel, meine „Ausrüstung“ ist an ihrem Platz. Ich schrecke auf. „Ist neben Ihnen noch frei?“ Der junge Mann sieht harmlos aus. Als er sich setzt, steigt die Anspannung weiter. Ich bin jederzeit bereit, zurückzuschlagen. Blut rauscht in meinen Kopf, meine Hände sind abwehrbereit. Es kostet Kraft. An der nächsten Station haste ich zum Ausgang, verlasse die U-Bahn, blicke mich um. Niemand ist mir gefolgt. Ich stürme die Treppenstufen nach oben, drehe mich um. Gehe ein paar Schritte in eine ruhige Ecke. Hier fühle ich mich einigermaßen sicher. Durchatmen.

Parallelwelt Computer

Monate vergingen, das Dienstzeitende kam. Mitte 2011 musste ein neuer Plan her. Ich hatte vor der Bundeswehr Abi­tur gemacht. Studieren erschien mir sinnvoll. Die Schlaflosigkeit ignorierte ich lange. Die Überforderung im Alltag, der fehlende Mut, vor die Tür zu gehen. Meine Freundin und ich waren inzwischen zusammengezogen. Wenn sie Bekannte besuchte, kam ich meistens nicht mit. Verkroch mich an meinen Computer, spielte „Call of Duty“ und anderes, chattete auf Facebook. Wenn meine Freundin zurückkam, versuchte ich, der Konfrontation mit ihr zu entgehen, kam lange nicht ins gemeinsame Bett. Sie fing an, den Computer zu hassen. Ich liebte ihn dafür, dass er mich in eine andere Welt mitnahm. Eine Welt, in der ich keine Konfrontation zu fürchten brauchte. Eine Welt, die nah wirkte, aber fern genug blieb.

Dann kam dieser Sonntag, zweieinhalb Jahre nach dem Einsatz: Ich saß auf dem Bett und las. Zum ersten Mal seit langem. Es war ein besonderer Bericht, ein Einsatzbericht. Den Tod unseres Kameraden und Freundes Florian hatte ich noch nicht in dieser Detailtiefe verfolgt. Filmriss.

Ich sehe verschwommen. Bewege den Kopf. Tränen. Ich weine wie ein Baby, sitze auf dem Bett. Die Stimme meiner Freundin dringt aus der Ferne an mein Ohr. Sie hält mich im Arm. Mein Gesicht nass, so wie ihr Pullover. Ich beruhige mich nur langsam, sie kocht Tee. Der Rest des Tages verschwimmt.

Auf verlorenem Posten

Noch eine Woche nach diesem Vorfall war ich wie gelähmt. Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte. Meine Freundin wusste es auch nicht. Dass ich mein Umfeld überforderte, habe ich damals noch nicht so gespürt, wie es mir heute klar ist. Meine Freundin hat um mich gekämpft und stand damit auf verlorenem Posten. Denn ich war nicht bereit, Hilfe anzunehmen. Meine Mutter machte sich große Sorgen, wusste aber auch nicht richtig, wie sie sich verhalten sollte. Ich merkte, dass es sie belastete, wenn ich am Telefon sagte, wie es mir wirklich ging. Also sagte ich ab einem gewissen Zeitpunkt nichts mehr.

Fast drei Jahre nach dem Einsatz ging ich zu einer zivilen Psychotherapeutin. Ich rief sieben verschiedene an, bevor ich eine Trauma-Expertin in der Nähe fand, die Zeit für mich hatte. Meine Hoffnung war: Nach kurzer Zeit wird es mir besser gehen.

Die Realität sah anders aus. Was ich vorher so gut es ging aus meinem Alltag verdrängt hatte, was ich durch Heißhungerattacken auf Süßigkeiten, dann wieder stundenlanges Joggen und tagelanges Computerspielen auszublenden versucht hatte, holte mich jetzt nur noch heftiger ein.

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Foto: ISAF

Weitermachen, Kämpfen

An mein gerade erst begonnenes Studium war schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu denken: Konzentrationsprobleme, das ständige Gefühl der Bedrohung unter den vielen fremden Menschen. Ich schaffte es nicht. „Der Weg ist lang und steinig“, sagte meine Therapeutin schon zu Beginn. Die Realität war schlimmer. Meine Schlafprobleme verstärkten sich. Irgendwann hatte ich Angst, einzuschlafen. Ich ging immer später ins Bett, wollte mich dem Moment des Einschlafens nicht mehr stellen. Ich hatte die Albträume satt, in denen ich Gefechtsszenen immer wieder erlebte oder verfolgt wurde und nicht weglaufen konnte. Die Therapie kam in Gang, und damit alles wieder hoch. Trotzdem wollte ich weitermachen, kämpfen. So wie ich es gelernt hatte.

Als zu Beginn der Therapie in mir die Erkenntnis wuchs, dass ich das Studium mit der Krankheit nicht packen würde, wandte ich mich ans Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg, das auch Zivilisten offen steht. Dort riet mir der Psychiater unter anderem zu Medikamenten. Ich sträubte mich dagegen. Mich bewegte immer noch der Gedanke, dass ich doch gefälligst funktionieren müsse. Ich begriff nicht, was da mit mir passierte. Es fiel mir nicht schwer, mit der Therapeutin über mich und meinen Zustand zu sprechen. Aber vor den Medikamenten hatte ich Angst, wollte nicht wie ein Zombie herumlaufen. Einige Wochen nach Beginn der Therapie ging ich gar nicht mehr vor die Tür.

Als mir die ständige Verschlechterung bewusst wurde, fasste ich den Entschluss, einen Antrag auf Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung zu stellen. Andere Soldaten und Ehemalige machten mir Mut. Sie hatten den Bund Deutscher Veteranen gegründet, weil sich niemand um uns Einsatzrückkehrer zu kümmern schien. Sie halfen mir sehr dabei, zu begreifen, dass ich kein „Verrückter“ war, sondern auch viele andere Soldaten unter den heftigen Erlebnissen im Einsatz litten. Und sie halfen mir, den Antrag zu stellen, der mich wieder an den Ort zurückführte, an dem alles angefangen hatte: die Bundeswehr.

Angst vor Antidepressiva

Es dauerte einige Wochen, bis ich als vorläufig einsatzgeschädigt anerkannt war. Die Papiere zu bearbeiten, quälte mich mehr als die Diagnosegespräche mit dem Psychiater im Bundeswehrkrankenhaus. Ich war schnell frustriert und kaum in der Lage, die Fragebögen auszufüllen, die mich wieder und wieder mit den Erlebnissen konfrontierten.

Glücklicherweise hatte ich schriftliche Nachweise darüber, was mir im Einsatz passiert war. Die sogenannten TIC-Zettel (Troops in Contact), auf denen Feindkontakte dokumentiert werden, verkürzten die Bearbeitungszeit meines Antrags erheblich. Es waren einige. Es gibt sicher viele Kameraden aus früheren Einsätzen, die dieses Glück nicht hatten, dachte ich.

Der Psychiater im Bundeswehrkrankenhaus und andere Soldaten mit PTBS nahmen mir die Angst vor den Medikamenten. Es sei nur eine Krücke und könne die Therapie nicht ersetzen, nur unterstützen, sagten sie. Also fing ich widerwillig an, Antidepressiva zu nehmen. Inzwischen sind es zwei verschiedene Medikamente. Das eine hilft mir, abends leichter in den Schlaf zu finden, endlich zur Ruhe zu kommen.

Jeder Schritt brachte neue Hindernisse mit sich. Wieder Untersuchungen, wieder warten. Trotz Betreuung durch die Bundeswehr durfte ich meine zivile Therapeutin behalten. Ich empfand es als großen Gewinn, das gerade erst gewachsene Vertrauen nicht mit jemand anderem neu aufbauen zu müssen.

So schleppte ich mich von Termin zu Termin. Es fiel mir schwer, sie wahrzunehmen. In guten Momenten, wenn ich einigermaßen gut geschlafen hatte oder nicht deprimiert war, fragte ich mich, ob denn wirklich alles so dramatisch sei. Bis mich die nächste Nacht oder der nächste Streit mit meiner Freundin wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Wir waren inzwischen beide dünnhäutig geworden. Ich spürte, wie sie sich sorgte. Gleichzeitig war sie mit mir überfordert, genauso wie ich es war.

Auf Station

In der Therapie kam ich nicht vorwärts. Statt therapeutische Übungen zu machen, lud ich alles auf meiner Therapeutin ab, was mich bewegte, wütend machte und verzweifeln ließ. Ich textete sie zu. Viel später begriff ich, dass diese Zeit nötig war. Es würde nichts von heute auf morgen passieren. Mittlerweile fühle ich mich auch dank der Therapie phasenweise besser, deshalb denke ich auch heute noch, dass es der richtige Schritt war, zur Therapeutin zu gehen, trotz aller Belastungen.

Aber während die Behandlung andauerte, wuchs die Belastung zu Hause. Der Streit nahmen zu. „Bei dir ist ja alles nur noch PTBS!“, warf mir meine Freundin während eines Streits vor, als ich mal wieder zu einer Aktivität Nein sagte. Das machte mir zu schaffen. Obwohl ich eine diagnostizierte PTBS hatte, deren Folgen mich im Alltag sehr einschränkten, musste ich es immer wieder rechtfertigen. Vor meinem Umfeld, meiner Familie, meiner Freundin und sogar vor mir selbst. Trotz der Diagnose machten mir meine Einschränkungen ein schlechtes Gewissen.

Es kostete mich wahnsinnige Überwindung, den Schritt in eine stationäre Behandlung zu gehen. Wieder hoffte ich auf Besserung. Und wieder war es nur ein weiterer Schritt in die Machtlosigkeit mir selbst gegenüber. Nicht ich konnte bestimmen, was passierte. Es war die seelische Verwundung, die von mir Besitz zu ergreifen schien. Ich hasste den Kontrollverlust und damit mich selbst.

Meine Freundin hatte mich darin bestärkt, eine stationäre Behandlung zu wagen. Kurz vor dem Beginn strich sie die Segel. Zunächst bat sie mich auszuziehen. Ich hoffte, dass sich unser Verhältnis dadurch beruhigen würde, doch kurz nach meinem Auszug trennte sie sich von mir. Ihre Kraft war verbraucht. Sekundärerkrankung nennen es die Mediziner, wenn sich die Einsatzfolgen auf einen Angehörigen übertragen. Dieser sperrige Begriff verbirgt, was das für den Alltag eines Paares bedeutet. Vor meinem Auszug musste sie ihre Arbeitsstelle aufgeben. Sie war der Doppelbelastung nicht mehr gewachsen, zu arbeiten und zu Hause mich zu tragen. Sie hatte das immer voller Liebe getan: leckeres Essen gekocht, mich zu Ausflügen animiert. Es schmerzte mich sehr, ihr nicht gerecht werden zu können. Sie hatte keinen Rückzugsort, keine Ausgleichsmöglichkeit.

Ich bin ihr nicht böse, nur traurig, dass wir es nicht geschafft haben. Sie hat so viel Stärke bewiesen, viel mehr, als ich in der Lage war zu zeigen. Und doch war die Trennung ein weiterer Tiefschlag, der mir vor Augen führte, wie schwer dieser Einsatz noch auf mir lastete, den ich nicht loslassen konnte. Ich war vollkommen verzweifelt, als ich in die Klinik kam.

Nach zwei Jahren: wieder Joggen

Heute, fast anderthalb Jahre nach Beginn der Therapie und im fünften Jahr nach dem Einsatz, begreife ich langsam, wie lang und schwierig dieser Weg noch sein wird. Der Einsatz ist lange her, aber er lässt mich nur schwer los. Er scheint sich in meinem Kopf eingenistet und von meiner Seele Besitz ergriffen zu haben. Ich stehe vor dem zweiten stationären Klinikaufenthalt.

Ich denke nicht mehr in den Kategorien „verwundet“ oder „gesund“. Ich denke, ich werde nur lernen können, mit den Einsatzfolgen zu leben. Ich bemühe mich, die raren positiven Momente zu genießen. Eine Nacht einigermaßen gut zu schlafen, ist schon etwas Positives. Im Januar war ich joggen, das erste Mal seit zwei Jahren. Ich arbeite daran, dass solche kleinen Erfolge zahlreicher werden.

Dieser Artikel ist zuerst in der Märzausgabe des JS-Magazins, der evangelischen Zeitung für junge Soldaten, erschienen. www.js-magazin.de


Weblinks
Johannes Clair bei Facebook
Die Website des JS-Magazins
„Vier Tage im November“ auf den Seiten der Ullstein Buchverlage

Johannes Clair

Johannes Clair

Johannes Clair, geboren 1985, verpflichtete sich nach Abitur und Wehrdienst für vier Jahre als Zeitsoldat. Der Stabsgefreite kämpfte in Afghanistan von Juni 2010 bis Januar 2011 als Mitglied einer »Task Force« an vorderster Front. Seit seinem Dienstzeitende engagiert er sich ehrenamtlich in der Veteranenarbeit und ist stellvertretender Vorsitzender des Bundes Deutscher Veteranen (BDV). Sein Buch „Vier Tage im November“ erschien 2012 im Econ Verlag.

Foto: © Anna-Miriam Hecht

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3 Kommentare

  1. Lässt sich einreden, „Verteidigung“ finde im Ausland statt (wie schon 1870/71, 1914-18 und 1939-45), fragt nicht mit einem Wort, was er eigentlich dort soll (die Afghanen konnten schon vor dem D-Angriff Brunnen bauen, und die D haben zuhause mehr als genug zu tun) und wundert sich dann auch noch, dass Krieg führen gefährlich ist. Was für ein weinerliches Kleinkind! Ich bin angeekelt.

  2. Wie kann man einen solchen beleidigenden Kommentar wie den von Heinz Raschein hier nur stehen lassen? Das ist die pure Beleidigung! Kommentar entlarvt sich selbst als dummes Geschwätz, aber Beleidigungen sollten dennoch nicht veröffentlicht warden. Man kann über den Sinn des Einsatzes streiten, dann muss man aber primäre die Politik kritisieren, nicht unsere Soldaten, die in einen demokratisch legitimierten Einsatz gegangen sind. Wer das Bedürfnis eine Armee zu haben in Abrede stellt, ist einfach nur naiv. Ohne sie würden wir nicht in Freiheit leben, deshalb schulden wir unseren Soldaten Dank und vor allem Respekt, auch wenn wir nicht jeden Einsatz für sinnvoll halten. Ob Heinz Raschein den Mut gehabt hätte, der nötig war, um den Einsatz in Afghanistan durchzustehen? Ich bezweifele das. Die Leute mit der großen Klappe nützen unserem Land und seinen Bürgern in der Regel nichts. Was ist Ihr Beitrag Herr Raschein? Support German Troops!

  3. Lieber Herr Müller
    Es tut mir leid, dass ich Sie dermassen auf die Palme gebracht habe. Ich habe hier in der Schweiz um die eintausend Diensttage in der Elite-Infanterie geleistet, als Gebirgsgrenadier. – Und nein, einen Einsatz in Afghanistan hätte ich zum vornherein abgelehnt, nicht wegen Feigheit, sondern wegen Sinnlosigkeit und mangels Völkerrechtskonformität, die liegt ja auf der Hand. Die B-DDR ist demnach offensichtlich, nachgewiesenermassen und andauernd völkerrechtswidrig in Afghanistan unterwegs.

    Die Verteidigung fängt nämlich erst an, wenn der Feind die zu verteidigende Grenze überschritten hat. Dass die B-DDR „am Hindukusch verteidigt werden müsse“, ist als Aussage an Dämlichkeit nicht zu überbieten. Nach Eurem eigenen Grundgesetz dürfen derart hirnrissige Anordnungen von den Untergebenen nicht befolgt werden. Es gibt eine Pflicht zur Verweigerung rechtswidriger Befehle, siehe zB.
    http://www.stern.de/politik/deutschland/bundeswehr-wann-duerfen-soldaten-ungehorsam-sein–3265014.html
    Support peaceful efforts!

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