Christine Böhler: LITERATUR IM NETZ. projekte, hintergründe, strukturen und verlage im internet. TRITON Verlag, Wien 2001.
	Abgesehen von der ausgesprochen gelungenen Gestaltung dieses Buches, welches mit ebenso ansprechenden wie unprätentiösen Fotos von Maria Ziegelböck – jeweils als INTRO zum folgenden Kapitel – ausgestattet ist, empfiehlt sich LITERATUR IM NETZ sowohl inhaltlich als auch formal. Christine Böhler, freie Wissenschaftlerin und Publizistin, seit Jahren befaßt mit der Konzeption und Organisation diverser Medienprojekte, packt das Thema auf spannende und fundierte Weise an. Eingangs bietet sie eine historische Aufarbeitung des World Wide Web, analysiert Hypertext auf der einen und Netzliteratur auf der anderen Seite, kontrastiert, wo nötig, klärt auf und holt in ihre Betrachtungen auch Gespräche mit Autor/inn/en herein, um gleichwohl den jeweiligen Erfahrungsbereich mehrfach abzudecken. Sie präsentiert den digitalen Literaturbetrieb und die damit verbundenen strukturellen, ästhetischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Der Bogen spannt sich hin bis zum elektronischen Buch. 10 Thesen zum digitalen Literaturbetrieb, der gänzlich andere Verfahrensweisen und Strategien einfordert als der traditonelle, und wertvolle Netz-Adressen zu den einzelnen Kapiteln des Bandes beschließen die Arbeit. Ein Buch auf der Höhe der Zeit!
Reviewed by Petra Ganglbauer, 4 February 2002