Reviews: Grenzüberschneidungen. Poesie Visuell Interkulturell.

Deutsch Grenzüberschneidungen. Poesie Visuell Interkulturell. Hrsg.: Günter Vallaster. Edition CH, Wien 2006.

Grenzueberschneidungen Cover

Poetisierungsstrategien vom Feinsten sind das. Sprache als Kunst. Bild als Sprache.
Dieses Buchprojekt unterstreicht und akzentuiert einmal mehr die feine Gratwanderung zwischen sprachlicher und visueller Umsetzung poetischer Arbeit, zeigt aber auch Überschneidungen auf; kehrt schließlich jene scharfe Kante hervor, die auch die Qualität dieser Arbeiten kennzeichnet: Energetische und genaue Impulse sind das, die einen deutlichen, erinnerbaren Abdruck auf der Landkarte des inneren Auges hinterlassen.

Pastos, spielerisch, präzise, abgezirkelt, zart, kindlich, entspannt sind die visuellen, die poetischen Gesten in diesem schön und achtsam zusammengestellten Buch. Viele unter ihnen eröffnen mehrere Ansichten; die Wahrnehmung des Betrachters wird nicht manipuliert, der lesende Blick kann sich den Arbeiten in aller Freiheit nähern.

Das Schöne ist die Tatsache, dass sich diese Zusammenschau visueller Poesie aus zwei Kulturkreisen, dem russischen und dem österreichischen, gebildet hat. Beide sind bekannt für die hohe Frequenz solcher Werke. Es finden sich u.a. Beiträge von Christine Huber, Ilse Kilic, Elisabeth Netzkowa, Gerhard Jaschke, Werner Herbst, Fritz Widhalm, Lenore Linza, Valeri Scherstjanoi, Lisa Spalt, Liesl Ujvary, Nikolaus Scheibner, Christian Steinbacher oder dem verstorbenen Dichter Dmitrij Avaliani, dem das Buch auch gewidmet ist.

Eine empfehlenswerte Lektüre für all jene, die sich mit dem Facettenreichtum visueller Poesie auseinandersetzen möchten. Vor allem aber auch für jene, die sich damit seit Jahren befassen, denn der Band ist äußerst schön gestaltet. Ein Genuss!

Reviewed by Petra Ganglbauer, 21 March 2007


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