Herbert Arlt, Donald G. Daviau, Gertrude Durusoy, Andrea Rosenauer
(Hrsg.): TRANS. Dokumentation eines kulturwissenschaftlichen Polylogversuchs
im WWW (1997-2002). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert
2002.
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In welcher Sprache
soll ich einen Band besprechen, der englische, französische und
deutsche Aufsätze versammelt? In dem es u.a. um Multikulturalität
geht? Ich habe mir diese Gedanken zwar erst auf Englisch gemacht, mich
aber dann für Deutsch entschieden, um den Standort des INST (Institut
zur Erforschung und Förderung österreichischer und internationaler
Literaturprozesse, www.inst.at)
in Wien zu würdigen; und mein Französisch ist ohnedies zu
rostig. Wir finden also Materialien zu TRANS, herausgegeben von KulturwissenschafterInnen
des INST, die unseren Lesern schon länger bekannt sind, wie zum
Beispiel Andrea Rosenauer, bis vor kurzem eifrige Absenderin der TRANS
News (sie lebt jetzt in Kairo), oder Donald G. Daviau, 1987 Begründer
(und bis 2000 auch Herausgeber) der Ariadne Press.
TRANS (www.inst.at/trans)
ist eine Internet-Zeitschrift für Kulturwissenschaften, wurde (in
Netz-Dimensionen relativ spät, etwa eineinhalb Jahre nach Gangway)
1997 gegründet, und bis 2001 von Angelika Czipin produziert (jetzt
von Peter R. Horn). Diesem Band liegen alle Ausgaben von der Nullnummer
bis zu TRANS #13 als digitale Kopie auf einer CD-ROM bei. Nach eigenen
Angaben sieht das INST dies als eine Zwischenlösung an, um die
273 Beiträge von 179 AutorInnen aus 40 Ländern langfristig
zitierfähig zu halten. Hoffentlich kein Mangel an Vertrauen in
das neue Medium? Wie auch immer, Web Content offline verfügbar
zu haben ist hilfreich, wenn der INST Server abstürzt, oder sogar
jener des TRANS-Archivs der Österreichischen Nationalbibliothek.
Das eigentliche Buch allerdings ist der Dokumentation dieses Versuches
gewidmet, den bislang 11 TRANS-Schwerpunkten und den Aspekten dieser
ersten fünf Jahre des elektronischen Publizierens, des Verlegens
am Internet. In mehr oder weniger akademischen und mehr oder weniger
technischen Aufsätzen wird eine (auch statistische) Analyse eines
Phänomens angestrebt, mit dem wir alle immer mehr konfrontiert
werden. Sei es als Content Provider oder als User. Als Researcher oder
Bibliothekar (ich konnte zwar keine Fussnote zu www.gangway.net finden,
aber das australische PANDORA Projekt der Nationalbibliothek in Canberra
wird mehrfach zitiert). Ein europäisches Web-Archiv (EWA) soll
übrigens erst entwickelt werden. |