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"bilder, gesehene
und noch nicht gesehene vermischen sich" heißt es an einer
Stelle des Buches, an einer anderen "wir befinden uns dazwischen,
abermals? noch immer? schon wieder?"
Dergestalt ist dieser Prosaband, dieses Traumtagebuch, dieses Drehbuch
angelegt. Im Schwebezustand, jenseits alltäglicher Schwerkraft.
Und doch, und dennoch holen uns die Ereignisse ein, Krieg und Körperlichkeit,
das Alltägliche. Divjak zieht seine Sprachschleifen jedenfalls
so gekonnt, daß ich nicht Gefahr laufe, mir ein Bild zu machen,
im Kopf die Ereignisse womöglich zu finalisieren.
Schwenk für Schwenk. Mit der Kamera. Mit den Sätzen. Harte
Schnitte.
Dragica taucht auf und weg, real und imaginiert, Militärfahrzeuge
, und durchgehend jenes plurale Ich, ein Wir, ein Ihr. Das Kollektiv
trägt mit. Es ist auch Mittel zur Distanzierung. Dennoch darf es
kein Verweilen geben. Nicht in diesen Ereignisräumen.
"... and one day you´ll know where you are". Aber
vielleicht ist das gar nicht intendiert. Vielleicht ist dies alles nur
im steten Wechsel der Bilder, der Einstellungen zu ertragen,
auf der Flucht. |