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Kühl, aber
witzig, einem gelungenen TV-Krimi à la Kottan gleich, zeichnet
Ulrike Hutter Charaktere und Geschehen in Wienfluß.
Eine ebenso geheimnisvolle wie schräge weibliche Person bedient
sich der Kleider und Accessoires der in den Donauauen ermordeteten Gerda
K.
Als Wiederauferstandene wandert sie in die Stadt hinein
und bringt so ziemlich alles durch ihre unorthodoxe Art und ihr auffälliges
Aussehen ins Wanken.
Aus vorsprachlicher Befindlichkeit heraus lernt sie leidenschaftlich
elementarste Wörter wie UUUAANHÄUDL, welche sie
aus purer Freude und Selbstbezogenheit den Passanten entgegenplärrt.
An ihrem unkonventionellen Auftreten zerbersten Theaterbesucher und
U-Bahnfahrgäste. In die Aufklärungsspirale ihres
Todes geraten Kommunalpolitiker, Kriminalbeamte und der Schilfmörder.
Ulrike Hutter läßt die Personen wie Puppen agieren, am Ende
droht gar ganz Wien einem Kartenhaus gleich zusammenzustürzen.
Tag und Traumbewußtsein wechseln einander ab. Formal wie auch
inhaltlich setzt sich eine Schleife, ein Kreisel durch, Zeiten,
Personen, Orte sind im Abtausch, es gibt keinen Anfang und kein Ende
bei diesem Erzählduktus.
Insgesamt ist das Buch unterhaltsam, gut durchdacht und geistreich komponiert,
stets am Schnittpunkt zwischen Künstlichkeit und trivialer Realität. |